Beim Durchblättern dieser November-Ausgabe mag der Eindruck entstehen: der Elbhang-Kurier „klebt“ an der Historie.
Verstorbene Photographen (natürlich mit -ph-), scheinbar vergessene Komponisten, ehemals aktive Kunsthandwerker und ein unvergessener Verlagsbuchhändler beanspruchen einen Großteil des Journals; auch „die besondere photographie“ ist nicht aktuell, sondern vergangenheitsbestimmt.
Demgegenüber kommt die Gegenwart nur episodenhaft zu Wort – in der Rubrik AKTUELL, mit dem wiedererstehenden „Schillergarten“, mit der „Verkaufsoffensive“ für Schloss und Park Wachwitz, mit den Waldspielplatz-Plänen auf dem Weißen Hirsch, mit dem Reizwort „Waldschlösschen-Brücke“ oder mit dem Dank an einen verdienten Naturschützer.
Sind wir vorzugsweise „rückwärtsgewandt“? Das sei ferne! Als Welterbe-Bewohner sollten wir nicht nur „Erbepflege“ betreiben, sondern das überkommene Erbe wie ein Stiftungskapital zinsbringend nutzen. Wie so etwas geht, hat uns soeben die 300-jährige Loschwitzer Kirchgemeinde mit ihrer Jubiläumsfestwoche (und nicht zuletzt mit ihrer Stiftungsidee) vorgelebt. Es fehlt am Elbhang nicht an Vorschlägen und Inspirationen. Dabei können manchmal auch vergilbte Noten oder (besondere) Photographien helfen.
Der Elbhang-Kurier versteht sich als weiterdenkender Spurensucher. Sollten wir dabei mal „steckenbleiben“, können uns Ihre Leserbriefe weiterhelfen.