Editorial Juli 2005

Auch wenn sich der Stadtrat schwer tut mit dem UNESCO-Welt­erbe – einen gelungenen Auftakt bot der Festakt im Rahmen des 15. Elbhangfestes auf jeden Fall. Oberbürgermeister Ingolf Roßberg gab die Urkunde symbolisch weiter an die Bürgerschaft, vertreten durch Reinhard Decker vom Elbhangfest e. V. ­– Pikanterweise war gerade dieser kurz zuvor wieder aus dem Welterbe-Kuratorium „ausgeladen“ worden.

Holger Friebel

Holger Friebel

Den grandiosen Eindruck leuchtender Welterbe-Symbole aus fernen Ländern im Herzen, dürfen wir Bürger unsere Kulturlandschaft nun wohl freudig „weiterentwickeln“. Schon haben einige den Staffelstab vom Elbhangfest-Verein übernommen und wollen diese Entwicklung als „Bürger­initiative“ befördern und kritisch begleiten.

Irgendwann wird auch bei den Volksvertretern die Einsicht reifen, dass ein UNESCO-Büro im Lingnerschloss die ideale Vermittlung der Welterbe-Idee vor Ort und ein Bürgervertreter im Kuratorium wohl ein guter Draht in Richtung Bodenständigkeit wären.

Das 15. Elbhangfest mit über 500 Veranstaltungen lässt sich  in unserem Rückblick nur schlaglichtartig erfassen – so wie „Zeus von seinen Höhen“ den einen oder anderen Blitz niederfahren ließ, der das Fest gelegentlich beeinträchtigte, aber danach umso fröhlicher weitergehen ließ.

Die Veranstalter haben nach Hitze und Unwetter-Schock, der glücklicherweise nur eine Verletzte in Pillnitz zur Folge hatte (aber sicher auch viele Sachschäden bei den Händlern), nun die Sorge, ob alles kostendeckend „über die Bühne ging“. Erst die endgültige Abrechnung nach Auswertung des Vorverkaufs wird dies zeigen.

Nicht nur das Fest hatte Jubiläum, auch große Künstler und Mitstreiter haben Grund zum Feiern: Wir gratulieren dem Elbhangfest-Vereins-Ehrenmitglied Prof. Hans Nadler zum 95., dem Puppenspieler Gottfried Reinhard und dem Sänger und Dirigenten Peter Schreier – gemeinsam mit seiner Frau ­Renate – zum 70. Geburtstag.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier