Welterbe Dresdner Elbtal

Der 24. Juni 2005 war für Dresden ein besonderer Tag und er wird in der Chronologie der Stadtgeschichte immer vermerkt bleiben: Mit der Übergabe der Urkunde auf Schloss Albrechtsberg wurde das Elbtal zwischen Übigau und Söbrigen Welterbe im Namen der UNESCO. Dresden gehört nunmehr in die erste Reihe von weltweit 788 Kulturstätten.

Welterbe-Bronzetafel an der Mau­er vor der Loschwitzer Kirche, ­finanziert von der Dresden Werbung und Tourismus GmbH. Foto: Holger Friebel

Welterbe-Bronzetafel an der Mau­er vor der Loschwitzer Kirche, ­finanziert von der Dresden Werbung und Tourismus GmbH.
Foto: Holger Friebel

Die große Auszeichnung für die Stadt findet in der ganzen Welt Aufmerksamkeit. Anerkannt wird damit die Leistung der vielen Gestalter und Bewahrer dieser Kulturlandschaft. Geehrt wird damit, und dies wurde ausdrücklich von den Festrednern betont, auch die Aufbauleistung der Dresdner nach der Zerstörung im Februar 1945.

Professor Hermann Kokenge, Rektor der Technischen Universität Dresden, ließ aber auch anklingen, dass in Zukunft nur die Summe vieler schwieriger Einzelentscheidungen den besonderen Charakter des Gebietes schützen kann. Es habe nie ein ganzheitliches Gestaltungskonzept für dieses Areal gegeben und man könne mit diesem Status den gegenwärtigen Zustand nicht festschreiben und einfrieren.

Dass mit dem Welterbe die Stadt Dresden auch eine große Verpflichtung eingegangen ist, wurde auf einer Veranstaltung des „Entwicklungsforums Dresden“ drei Tage vorher im Lingnerschloss diskutiert. „Das Erbe kostet Geld, Mühe, Engagement und Weitblick. Nur wessen Geld, wer sich mühen und engagieren muss und wer genügend Weitblick hat, blieb offen.“, schrieb C. Springer in den Dresdner Neuesten Nachrichten.

Die engagierten Elbhangbewohner und ihre Gäste wussten zumindest am folgenden Wochenende, wie ein Welterbe-Titel gebührend gefeiert werden kann. Im Festumzug wurde vieler Persönlichkeiten gedacht, die diese Landschaft erschufen und gestalteten. Auf den Dorfplätzen erstrahlten andere Welterbe-Stätten und an der Loschwitzer Kirche wurde eine Erinnerungstafel enthüllt. Überall war ein weltoffener Geist zu spüren, den man sich anlässlich der Ehrung auch für die ganze Stadt erhofft.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier