Mit dem Elbhangfest-Thema „Gärten“ ist der Elbhang thematisch ganz nah „bei sich“. Haben doch diese unsere Kulturlandschaft geprägt – als Weingärten und als Parks und Gärten von Königen und Bürgern, die die Schönheit vor den Toren der damaligen Stadtmauern suchten.
Beides ist auch in zwei Ausstellungen im Schloss Pillnitz zu erfahren, die sich mit dem Terrassenweinbau im Elbtal einerseits (bis 1. Juli) und mit der Geschichte des Pillnitzer Schlossparks andererseits befassen. Unser Heft beschäftigt sich in vielen Beiträgen mit dem bevorstehenden Fest und seinen (gärtnerischen) Bezügen.
Doch auch anderswo weiß man bei gutem Wein zu feiern: Kürzlich hatte ich Gelegenheit zu einer Reise in die Wachau, unweit von Wien an der Donau wunderschön gelegen. Ich konnte eine Weinbaulandschaft in einer dem Elbtal vergleichbaren Tallage erleben, geehrt mit dem UNESCO-Welterbe-Titel und in ihrer Geschlossenheit beispielhaft – vom Erhaltungszustand der Infrastruktur, der Natur- und Baudenkmäler bis zum gemeinschaftlichen Wein- und Tourismusmarketing. Gerade in einer solch harmonischen Situation nimmt man hiesige Defizite doppelt wahr: Bei jedem neuen Streitthema (von der Brücke über die Eissporthalle bis zum Gewandhaus…) wirft die Dresdner Diskussionskultur die Frage auf, ob nicht neue Wege zu Kompromiss und Konsens gefunden werden müssten, um diese Hauptstadt eines Freistaates voranzubringen.
„Suchet der Stadt Bestes“ – ruft die Interessengemeinschaft Weinbergkirche e.V. den Politikern zu – und meint auch die Erhaltung des Welterbe-Titels. Wir geben der Leserdiskussion dazu wiederum breiten Raum.
Unabhängig davon, wie jeder Einzelne die Dresdner Verkehrslage einschätzt: Zum Elbhangfest dürfen wir uns auf eine autofreie Pillnitzer Landstraße und auf viele gute Begegnungen, Gespräche und Gastfreundschaft in den Gärten des Hanges freuen.