Von der Terrasse der ehemaligen Gaststätte des Bühlauer Bades konnten die Besucher noch 2005 das Tollen und Treiben im und um das Schwimmbecken beobachten.
Hier auf der Terrasse wurde auch mit Politikern, Amtsleitern, Ortsbeiratsmitgliedern, dem Elbhang-Kurier und Bühlauer Bürgern für den Erhalt des Schwimmbades gestritten – ohne Erfolg. Sitzt man heute auf der Terrasse, kann man wieder einen Kaffee trinken oder ein Eis essen. Nur richtet sich der Blick nicht nach unten, sondern nach oben. Aus den Baumwipfeln, zwanzig Meter über dem ehemaligen Bassin, rauschen die neuen Gäste der Anlage an Seilen auf die andere Seite des Hanges. Man sieht durch Bäume Waghalsige Leitern erklimmen und über wacklige Hängebrücken balancieren.
Die Geschwister Rita (26) und Ralf Schwanebeck (28), in Striesen aufgewachsen und in ihrer Kindheit selber Besucher des Bades, faszinierten die Waldseilparks in anderen Gegenden Deutschlands. Sie waren der festen Überzeugung, dass auch die Dresdner dieses Konzept begeistern würde und suchten Anfang 2006 ein Grundstück. Die Loschwitzer Ortsamtsleiterin Gisela Lange verwies auf das Grundstück des ehemaligen Bades und mit der Stadt konnten Beide einen Pachtvertrag über zwanzig Jahre abschließen. Ein Baumgutachter bewertete die Standfestigkeit der Bäume, die Allgäuer Firma Faszinatour baute die eine halbe Million teure Anlage und der TÜV prüfte sie, was nicht selbstverständlich bei Waldseilanlagen ist. Die Plattformen sind mit einer speziellen Klemmtechnik an den Bäumen festgemacht, die diese nicht schädigen. Es gibt acht Parcours unterschiedlicher Schwierigkeit mit je 19 Übungen. Die längste Seilbahn im Waldseilpark Bühlau ist 130 Meter lang. Erfahrene Trainer weisen die Gäste ein oder betreuen Gruppen zu Kindergeburtstagen oder Schulausflügen. Die Sicherungssysteme sind erprobt und zuverlässig.
Für Rita Schwanebeck, die im Frühjahr ihr Medizinstudium in Leipzig beendete, ist es durchaus vorstellbar, dass man das Schwimmbecken, jetzt noch umzäunt, in das Projekt einbezieht. Warum sollte nicht Einer, der abstürzt, ins Wasser fallen können. Allerdings wird eine Badewasserqualität nicht zu erzielen sein, da dafür viel zu teures Trinkwasser in das Bassin geleitet werden müsste.
In der Diskussion um den Standort einer neuen Schwimmhalle vertritt die Bürgervertretung Bühlau die Idee, dafür den ehemaligen Straßenbahnhof zu nutzen. Er grenzt direkt an das Grundstück des Bühlauer Waldseilparks und wird zurzeit nur als Parkplatz für ausgediente Straßenbahnen genutzt. In naher Zukunft könnten dann Schwimmhalle, Waldseilpark und unter glücklichen Umständen wieder das Freibad Sportzentrum, Naherholungsgebiet und touristischer Anziehungspunkt sein.