„Täubchenjagd” – neues Buch in der Reihe „krimikahl – Tatort Dresden”

Nach ihrem erfolgreichen Debütroman „Blutspur”, der 2006 ebenfalls im Kahl-Verlag Dresden erschien, ist dies ein weiterer, sehr gut gelungener literarischer „Wurf” der Juristin Romy Fölck.

Es geht in diesem Krimi um geradezu abstoßende Tötungen von Tauben. Später wird ein Schäferhund zu Tode gequält und dann werden sogar Menschen ermordet. Ein Verdächtiger ist schnell gefasst, aber der Strafrichter Raik Winter glaubt nicht an dessen Schuld.

Die aufwendige, detailgetreue Suche nach der Wahrheit und den wirklich Schuldigen bildet den Hauptinhalt dieser spannenden Lektüre. Die Figuren, allen voran Strafrichter Winter, werden sehr menschlich gezeichnet und ihre Handlungen, Zweifel und Gewissensbisse sind logisch, und dennoch wird der Leser nicht immer der gleichen Ansicht sein.

Geradezu liebevoll und mit vielen Einzelheiten wird Dresden als Ort des makabren Geschehens beschrieben. Sogar zahlreiche Bezüge zum Elbhang, wie beispielsweise zum Schlosspark Wachwitz und zum Schillergarten, können eifrige Krimifans vom Hang hier entdecken. Man merkt, dass die Autorin Insiderkenntnisse nicht nur von lokalen- sondern auch speziellen „fachlichen” Gegebenheiten Dresdens besitzt. Kein Wunder, verbrachte sie doch längere Zeit ihrer Referendarausbildung am hiesigen Landgericht…

Die spannungsgeladene Handlung nimmt bis zum Schluss gefangen und verblüfft dann mit einer so nicht erwarteten, äußerst überraschenden Wendung der Ereignisse. Allerdings halte ich den letzten Abschnitt „Winter” für aufgesetzt und nicht notwendig. Der Krimi ist für mich bereits auf Seite 266 mit der Lösung des Falls abgeschlossen. Dennoch eine sehr empfehlenswerte Lektüre besonders für Krimi-Freunde am Elbhang!


Romy Fölck, Täubchenjagd, 2007, Kahl Verlag Dresden, 10,90 €
ISBN13 978-3-938916-07-0

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