Eine Glosse bei niedrigen Temperaturen
Der diesjährige Semperopernball fand bekanntlich wieder „drinnen und draußen“ statt. Ob das ähnlich klingende Etablissement am Körnerplatz dabei „mitverdienen“ konnte oder gar Pate gestanden hat, ist der Redaktion nicht bekannt. Denkbar wäre es schon; vielleicht könnten bei solcher Gelegenheit im kommenden Jahr ein paar stilvolle Gartenbänke, mit diesem Slogan beschriftet, werbewirksam auf dem Theaterplatz platziert werden, auch wenn Herr Putin dann nicht noch mal vorbeikommt. In diesem Jahr dürfte er wohlwollend festgestellt haben: Die Dresdner verzichten „drinnen“ gerne auf eine warme Stube, wenn es „draußen“ etwas zu feiern gibt – das senkt den Gasverbrauch.
Sicher hatte er überhört, dass MDR Figaro den (von Nicht-Sachsen) erfundenen „Sächsischen Dankorden“ als Karnevalsorden titulierte und ihn (den Orden) mit dem „Unwort des Jahres“ in Verbindung brachte. Wenn er es aber gehört hätte, hätte er vielleicht wieder wie 1989 mit Waffengewalt gedroht, als die Dresdner bei der Stasi-Besetzung auch seinem KGB-Haus zu nahe kamen. Aber „drinnen und draußen“ blieb diesmal alles friedlich – es gab sogar Beifall.