Editorial Juli 2009

Den Kopf dieser Seite ziert wie seit Anfang des Jubiläumsjahres 2009 ein Schillerzitat: Bei den Menschen ist uns wohl, denen die Freiheit des anderen heilig ist.

Holger Friebel

Holger Friebel

Auch die Gäste des 19. Elbhangfestes haben sich gut gefühlt, weil es sich hier wohl sein lässt in einer „freien“ Kulturlandschaft, bei einem von Bürgern für Bürger gestalteten Fest, das in diesem Jahr zu den „Schätzen der Freiheit“ führte.

Hochwasser und Nieselregen wur­den überwunden. Entlang der Feststrecke waren freie Meinungsäußerung (auch zum Verlust des Welterbes) und künstlerische Freiheit allerorten zu erleben. Dieses Thema, gestaltet als die immerwährende Suche nach dem großen Wert, dem „Schatz Freiheit“, regte zu Recht dazu an, darüber nachzudenken, was wir heute aus unserer vor 20 Jahren gewonnenen Freiheit zu machen in der Lage sind. Künstler waren so frei, Werke für dieses Fest zu schaffen. Musik, Tanz, Licht, Architektur und Landschaft verbanden sich in Loschwitz – bei der Trille-Nacht – und Pillnitz – bei La nuit d’amour – zu bewegenden Momenten.

Das Loschwitzer Schiller-Theater muss­te eine zusätzliche Vorstellung ansetzen. Die Elbhang-Künstler in der Orangerie Pillnitz ernteten großen Zuspruch. Die Ausstellung „Frei Licht Farben“ wurde auf Wunsch der Schlösserverwaltung sogar verlängert und wird noch im Juli zu erleben sein.

Manche träumen bereits kurz nach der Dresdner Blamage in Sevilla von einem erneuten Welt­erbeantrag. Ein erfüllbarer Traum ist wohl die Bewahrung dieser Kul­turlandschaft vor unsensiblem Bauen, (Kies-)Abbauen und Abholzen – auch ohne Titel.

Auch das Engagement dafür trägt  uns weiter zum 20. Elbhangfest 2010. Dessen Thema heißt „Der Elbhang träumt“ – auch wieder von einem Fest im Park Wachwitz, den wir dieses Jahr umgehen mussten. Traumhaft klingt der Titel des dafür erfundenen Elbhangfest-Kurzfilmfestivals „Kino Paradiso“, zu dem anlässlich des Jubiläumsfestes aufgerufen wird (mehr dazu im nächsten Heft).

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