Editorial November 2009

Schiller-Zitate begleiten uns von Anfang an im „Schiller-Jahr“ 2009. Nun, zum Geburtstag am 10. November auch bereits auf der Titelseite.

Holger Friebel

Holger Friebel

Und Schiller bleibt hier wirklich lebendig: Die Schillerschule ruht sich nicht aus auf einem großen Namen, sondern bringt den Kindern den Freiheitsdichter nahe, der immerhin fast zwei Jahre und zwei kürzere Be­suche lang am Elbhang wohnte und arbeitete.

Andere „Schiller-Ehrungen“ wie die künstlerische Besprühung des Denkmal-Umspann-Häuschens im Zentrum des Schillerplatzes er­innern eher an die Verkitschung des Dichters in vergangenen Zeiten.

Schillers Wort im Kopf dieser Seite darf auch als journalistisches Motto gelten: Stillen Mehrheiten oder lauten Solisten nicht das Wort zu reden und auch unbequeme Tatsachen auszusprechen.
Solche sind zwei Meldungen, erst nach Redaktionsschluss bekanntgeworden (siehe Seite 5): Der Poller in Loschwitz bleibt nun wieder unten! Jahrelange Be­mühungen sind ad absurdum geführt, Steuergeld „versenkt“. Die „Blechlawine“ hat vorerst ein zartes Pflänzchen Dorfkernkultur besiegt.

Ein Leitgedanke der Verkehrsplanung, die Beruhigung von Wohngebieten, wird hier verlassen. Die Bevorzugung der Interessen der Autofahrer gegenüber denen der Spaziergänger und Fahrradtouristen beschädigt die erst im Frühjahr diesen Jahres wiederhergestellte Atmosphäre des historischen Ortes – Lapsus oder neues Denken im Stadtplanungsamt?

Wer hierüber schon vor Ärger ins Schwitzen kommt, wird diesen Schweiß in der neuen Bühlauer Schwimmhalle womöglich nicht saunierend loswerden können. Denn eine (offenbar unterkühlte) Kommision entschied, davon gehe zu viel Lärm aus. Anfrage an alle Bühlauer: Wieviel lauter ist eine Sauna, als ein Planschbecken? Wir bleiben an diesen Themen dran.

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