Am 4. Dezember, ab 17 Uhr, finden Ausstellungen und Veranstaltungen rund um den Körnerplatz zum Abschluss des Sanierungsstatus statt.
Maßgeblich am Zustandekommen des Beschlusses und an vielen Entscheidungen war der ehemalige Ortsamtsleiter Peter Rauch beteiligt. Wir stellten ihm einige Fragen:
EHK: In Ihrer Zeit als Ortsamtsleiter begleiteten Sie viele große und kleine Vorhaben in Loschwitz, Welchen Stellenwert hat, auch mit dem Abstand der Jahre seit Ihrem Ausscheiden, das Sanierungsgebiet Loschwitz?
Peter Rauch: Das Einfügen von Loschwitz in den Stadtratsbeschluss „Sanierungsgebiete“ 1992 betrachte ich rückblickend als meine kommunalpolitische Erstgeburt. Der entscheidende Geburtshelfer war damals Stadtrat Pfarrer Christoph Flämig! Von der Zuhörertribüne hörte ich die Verlesung der einzelnen Stadtgebiete – Loschwitz fehlte. Und so nutzte ich die Sitzungspause, um mit ihm einen Änderungsantrag zu besprechen… „carpe diem“ hatte mein Vater mir anerzogen.
Zwei Personen waren über die Jahre für das Sanierungsgebiet verantwortlich, der Sanierungsbeauftragte Bernfried Peterle und der Architekt Rainer Ehlich. Welche Erfahrungen machten Sie mit dem Duo?
Unterschiedlicher können zwei Männer bei gemeinsamer Arbeit kaum sein – Peterle, der Zupacker, der „Machen-wir-Mensch“ ohne Elbhangduft, und Ehlich, der Ästhetiker, der Architekt mit Wachwitzwurzeln, immer abwägend. In fast alle Entscheidungen bezogen sie mich beratend ein, ein Novum innerhalb des hierarchischen „Stadtverwaltungsfachabteilungsdenkens“!
Sicher gibt es bei der Vielzahl der Entscheidungen und Absprachen auch Anekdoten zu erzählen. Könnten Sie für uns ein paar aus dem Nähkästchen ziehen?
Bernfried Peterle, immer etwas schlitzohrig lächelnd, überraschte mich oft mit vorausschauendem Handeln, wenn es um Mittelbeschaffung und Blitzreaktionen ging und krönte seine Arbeit mit der Fristverlängerung des Sanierungsgebietes bzw. mit dem geplanten Abschluss der Rekonstruktion Körnerplatz 6. Rainer Ehlich wurde, was die Farbgebung betraf, auch unterstützt durch seine mitarbeitende Ehefrau. Dank beider Hartnäckigkeit ziert heute viel Grün die Außenfassade des angeblich hässlichen Ortsamtsgebäudes. Der einzige Wehrmutstropfen für mich ist: Die Treppe zwischen Grundstraße und Veilchenweg kam nicht zustande, es wäre meine „Rauchstiege“ geworden.
Herzlichen Dank für das Gespräch
Veranstaltungen zum Abschluss des Sanierungsstatus am 4. Dezember 2009
- Ortsamtsgebäude Loschwitz, 17 Uhr
Loschwitz im Aufbruch – Sanierung des Stadtteilzentrums 1992 bis 2009 Ausstellung des Stadtplanungsamtes
Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre, die, z. B. im Ortsamt, kostenlos erhältlich sein wird. - Viertelkörner Loschwitzer Details und Porträts
Fotografien von Jürgen Frohse
Beide Ausstellungen sind bis 24. Januar 2010 zu den Öffnungszeiten des Ortsamtes zu sehen.
- ab 18.30 Platzgefüster
Performance und Banquette auf dem Körnerplatz
Das Gespinst aus Ton und Bild gestalten Sarah Leimcke, Anne Hundeshagen, Claudia Reh, Jan Heinke und Matthias Jackisch.
Der Abend setzt sich zusammen aus den Performances von Homo insulitis auf dem Platz und an den Balkonen (Leimcke/Hundeshagen), lichtgezeichneten Geschichten von Claudia Reh, Stahlklängen von Jan Heinke und Steingeblasenem von Matthias Jackisch. - Galerie am Damm, ab 18.30 Uhr Kunst/Künstler/Körnerplatz
Künstler vom Elbhang mit Bezug zum Körnerplatz (Andrea Türke, Volker Lenkeit, Holger John, Ulla Anderson u. a.) - Begegnung mit Künstlern und Kunst
Künstler präsentieren ihre Arbeiten in Cafés und Geschäften am Körnerplatz:
u. a. ARABUSTA: Friederike Domsch, Fotografie; TITANBLAU: Körnerplatzspuren