Wer die letzten Spuren (s)einer Winterdepression abschütteln will (ohne Medikamente), findet in dieser Märzausgabe einige „positive“ Nachrichten und Ermutigungen.
Am Schillerplatz, der einst vom opulenten „Goethegarten“ dominiert wurde (S. 3), sind endlich die letzten „Halbruinen“ gewichen (S. 5), und man kann wieder zwischen „Teehaus“ und „Toscana“ lustvoll promenieren. Die Aufbruchstimmung reicht bis zur Tolkewitzer Straße, wo eine junge Unternehmerin den Neuanfang mit der Deutschen Post(-Filiale) wagt (S. 5) – die Zeiten des „Kaiserlichen Postamtes“ an der Justinenstraße sind leider vorbei.
Der nahende Frühling beschert uns wieder die beginnende Dampfersaison, auf die uns künstlerisch die Loschwitzer Grafikerin Ulla Andersson mit ihrem Wachwitzer Dampfermotiv einstimmt (Internetseite und S. 19), aber auch Enthusiasten, deren Lebensgefühl vom Dampferfahren abhing, melden sich zu Wort (S. 9 und 12).
Lebensgefühl entwickelte sich ebenfalls in verschiedenen Epochen auf dem Loschwitzer Burgberg – das dokumentiert ein neuer Film von Claudia Reh (S. 18). Aber auch vor Störungen des Lebensgefühls (s. o.) sind wir nicht gefeit; deshalb ist ein Resümee jahrzehntelanger psychosomatischer und psychatrischer Arbeit in Oberloschwitz und Weißer Hirsch angebracht (S. 21).
Für manche Leute sind Lebensgefühl und Auto(-fahren) Synonyme, in Pillnitz kann man das aber auch ortsgeschichtlich einordnen (Titelbild und S. 10) – oder mit dem Schlagwort „Abwrackprämie statt Unterbodenpflege“ ad absurdum führen.
Nicht zuletzt hängt das Lebensgefühl vom „guten Sehen“ ab – auf dem Weißen Hirsch gibt’s da eine Traditionslinie (S. 20).
Ein letzter Gedankensprung sei erlaubt: von einer Sushi-Bar (S. 5) leiten wir über zu einem Leserbrief aus Tokio (S. 22). Solche Statements aus der Ferne erlauben uns – neben der Diskussion über Straßenausbaugebühren (S. 6) – ein Blick über den „Hangrand“.