„Odole mio – Lingner in aller Munde“

21. Elbhangfest vom 24. bis 26. Juni 2011

Karl August Lingner wird im Mittelpunkt des 21. Elbhangfestes stehen – anlässlich seines 150. Geburtstages und des 100. Jubiläums der 1. Internationalen Hygieneausstellung 1911 in Dresden. Die geniale Unternehmerpersönlichkeit Lingner wusste bürgerliches mit künstlerischem Wesen zu verbinden, war Werbegenie und Organist, Kreativer und auch Festveranstalter. Der technikbegeisterte Erfinder sponsorte jedoch auch Kultur und Kunst.

Aus der verbalen Verknüpfung der Lingner-Marke „Odol“ und italienischer Arie entwickelte Matz Griebel deshalb die Motto-Idee „Odole mio“. Der Elbhangfest e.V. möchte mit dieser Idee auch den Wiederaufbau des Lingnerschlosses unterstützen. Unabhängig vom Elbhangfest wird es mehrere vom Arbeitskreis „Lingner-Jubiläen 2011“ vorbereitete Aktivitäten geben. Dazu zählen ein Festakt Anfang Mai und die Einrichtung der ers­ten Lingner-Dauerausstellung im ehemaligen Esszimmer des Lingnerschlosses. Im Vorprogramm des Elbhangfestes werden dort Lesungen und/oder Diskussionen stattfinden.

Karl August Lingner. Quelle: „Lingner und sein Vermächtnis“,  Julius Ferdinand Wollf, Verlag von Jakob Hegner – Hellerau, 1930

Karl August Lingner. Quelle: „Lingner und sein Vermächtnis“,
Julius Ferdinand Wollf, Verlag von Jakob Hegner – Hellerau, 1930

Lingner musikalisch

Die reichen musikalischen Ambitionen und Kontakte Lingners geben eine Fülle von Anregungen für die Programmgestaltung – Stichworte: Puccini, Leoncavallo, Ernst von Schuch, Rudolf Dellinger, 100. Todestag Mahlers 2011… Eine von Puccini geschriebene „Odol-Ode“ „L’ode all’ Odol“ soll zur 2011er „Festhymne“ werden.

Lingner und Literatur

Lingner war auch Sponsor der ers­ten Bibliothek Dresdens, damals „Lesehalle“ genannt. Der Linger-Spezialist und -Biograph Walter Büchi (Schweiz) soll im Juni 2011 für Lesungen und Vorträge nach Dresden kommen.

Ein Fest mit Kuss-Mund

Es wird auch Anliegen der Festmacher sein, Lingners Lebenswerk um Hygiene und Gesundheit in ein festlich-fröhliches Geschehen umzusetzen: Ausgehend vom Mundwasser ODOL soll der MUND selbst vielfach Gegenstand künstlerischer Aktion werden. Größte Bewährungsprobe für die Mundhygiene und trotzdem äußerst vergnüglich ist und bleibt – der KUSS!

Im ehemaligen Speisezimmer Lingners, das zur Zeit restauriert wird, entsteht die erste ständige Lingner-Ausstellung. Foto: Sammlung Förderverein Lingnerschloss

Im ehemaligen Speisezimmer Lingners, das zur Zeit restauriert wird, entsteht die erste ständige Lingner-Ausstellung.
Foto: Sammlung Förderverein Lingnerschloss

Klassisches Eröffnungskonzert am Lingnerschloss

Angedacht ist am Freitagabend ein Open-Air-Programm mit den Dresdner Kapellsolisten auf der Parkseite des Schlosses. Nach Stücken der Lieblingskomponis­ten Lingners, Mozart und Beethoven, sollen Transkriptionen einiger der schönsten Johann-Strauss-Walzer von Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern erklingen.
Die „Elbhangfest-Theatergruppe“ spielt am Sonnabend zweimal im Schloss, das dafür entstehende Stück von Johannes Gärtner heißt „Lingner in aller Munde“.

Als Wegerleichterung wird ein Lingner-Shuttle Körnerplatz und Lingnerschloss verbinden. Zusätzlich wird der dortige Verein erstmalig eine Zuwegung zum Körnerweg öffnen.

Ein Dampfer wird fahren – Platzkarten im Vorverkauf

Endlich ist es gelungen, das traditionsreiche Dresdner Schifffahrtsunternehmen in seinem Jubiläumsjahr (siehe EHK 12/2010) für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Ein Elbhangfest-Damp­fer wird am 25. und 26. Juni zwischen Loschwitz (Anlegestelle am Elbe-Garten) und Pillnitz hin und  her fahren – als zusätzlicher Spielort ein Highlight und natürlich auch Transportmittel. Dafür werden fahrzeitgebundene Platzkarten im Vorverkauf und die Restkarten an den Anlegestellen verkauft. Die max. 5.400 Karten werden exklusiv durch den Elbhangfest e.V. zum Sonderpreis von 4 EUR vertrieben. Ein Anfang, der Hoffnung macht, z. B. für  eine  Elbhangfest-Anlegestelle Wachwitz, die im kommenden Jahr noch nicht zustande kommt.

Geplante Festeröffnung: Open-Air-Programm am Lingnerschloss mit den Dresdner Kapellsolisten. Foto: PR

Geplante Festeröffnung: Open-Air-Programm am Lingnerschloss mit den Dresdner Kapellsolisten.
Foto: PR

Traditioneller Festumzug – diesmal von „vielen Lingners“ geprägt

Ideen für fahrende Bilder gibt es reichlich: Lingners Erfindungen – nicht nur Erfolge, sondern auch Skurriles – werden eine Rolle spielen, ebenso seine Liebe zur Orgel. Lingners Freunde und Zeitgenossen treten auf. Der Mund im Zentrum verweist auch auf  Hygiene und Volksgesundheit. Ortsbezüge sind reichlich vorhanden. Beispielsweise gab es die ersten nachweisbaren Was­serklosetts in Dresden am Elbhang – in der damaligen Villa Stockhausen und im Schloss Albrechtsberg. Viele Oldtimer sollen mit von der Partie sein, denn Lingner war Vorsitzender des Sächsischen Automobilclubs und besaß selbst einen Mercedes.

Selbstgestaltete Jugend-Aktion wird fortgesetzt

Die Jugend entwickelt in Fortsetzung des WM-Dorfes an gleicher Stelle ein eigenes Konzept mit Sport und Spiel. Für abends gibt es die Idee einer „Silent Disco“ – Tanz unter Kopfhörern, ohne laute Musik. Dass das Thema „Kuss“ dabei eine Rolle spielen kann, versteht sich von selbst.

20 Jahre Drachenbootfestival mit „Yellow Umbrella“. Foto: PR

20 Jahre Drachenbootfestival mit „Yellow Umbrella“.
Foto: PR

20 Jahre Drachenbootfestival

Dieses Jubiläum des Loschwitzer Wassersportvereins wird ein gemeinsames Rockkonzert beider Vereine mit der namhaften Band „Yellow Umbrella“ würdigen.

Ein Elbwiesen-Sportcasino

Lingner war Motor- und Wassersportfan und ließ sich eine große Motoryacht bauen.
Daran soll ein „Sportcasino“ mit Badminton, Yachthafen und Boule-Spiel in Wachwitz erinnnern. Auch Yacht-Rundfahrten sind angedacht.

Kunst in der Landschaft

Eine Kleine Lingner-Galerie

an der Pillnitzer Landstraße wird Lingner ins Festgelände tragen und schmückt gleichzeitig den Eingangsbereich.
Eine Idee für die Elbwiesen ist der Treff am Kuss­mund – ein riesiger Mund als Fotomotiv und Treffpunkt. Kunst und Landschaft verbinden auch die Aktionen des

Lingner beim Orgelspiel an seiner Dresdner Jehmlich-Orgel. Quelle: „Lingner und sein Vermächtnis“, Julius Ferdinand Wollf, Verlag von Jakob Hegner – Hellerau, 1930  Foto: Hugo Erfurth

Lingner beim Orgelspiel an seiner Dresdner Jehmlich-Orgel. Quelle: „Lingner und sein Vermächtnis“, Julius Ferdinand Wollf, Verlag von Jakob Hegner – Hellerau, 1930
Foto: Hugo Erfurth

„Lingner Orgel Open Air“:

In Anlehnung an Lingners spezielle akustische Übertragungstechnik auf Schloss Tarasp in der Schweiz werden Orgelklänge auf die Wiesen übertragen (bei uns per Kabel und Lautsprecher) – denkbar in Loschwitz, Hosterwitz und an der Weinbergkirche.

Geburtstagsfest am Sonnabend als „Tanztee bei Lingner“ in der Orangerie Pillnitz

Auf zwei Bühnen an den Stirnseiten der beiden Flügel wird ab Mittag Tanzmusik gespielt, die Rotunde bietet gastronomische Versorgung. Eine informative Lingner-Ausstellung und die erstmalige Präsentation von autodidaktischen und Freizeit-Malern werden die Wandflächen schmücken .

Noch einmal Akustik-Park

„Pillnitz unplugged II“

Im Park werden  „Stationen und Visionen“ aus Lingners Biographie akustisch erlebbar. Ein wenig bekanntes Projekt Lingners war die Idee zu einer Werkstatt für die Entwicklung neuartiger Musikinstrumente, die durch seinen frühen Tod jedoch nicht zustande kam.

Abschlusskonzert

Als Abschlusskonzert interpretieren die „Neue Elbland Philharmonie“ (Riesa) und Solisten hinter dem Bergpalais in Pillnitz Musik von Zeitgenossen Lingners.
Über einen abschließenden Höhe­punkt in Loschwitz wird noch nachgedacht – wie schön wäre doch ein Geburtstagsfeuerwerk vom Blauen Wunder – wenn, dann natürlich passend zur  Odol-Farbe Blau.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Elbhangfest