Die Titelmontage dieses Heftes signalisiert weder „Frauentag“ noch „Fasching“, die übrigens in diesem Jahr auf einen Tag fallen und (mit Elbhanghilfe) im Palais am Großen Garten auf originelle Weise gefeiert werden (S. 6); dort wird die agierende Frauenquote „100“ betragen, während sie im gleichfalls feiernden „Kügelgenhaus“ (ebenfalls S. 6) seinerzeit bestenfalls 20 Prozent erreichte.

Dietrich Buschbeck
Das Titelbild signalisiert vielmehr eine zu erwartende (Wieder-) Geburt bei „Lahmanns“, die man eigentlich nicht mit dem Stethoskop, sondern besser mit einem Ultraschallsensor diagnostizieren sollte, damit es trotz vieler pränataler Unwägbarkeiten ein „schönes Kind“ wird (Seiten 3 – 5).
„Lahmanns“ ging es noch gut, als sich 1922 der Loschwitzer Männergesangverein (Frauenquote „0“) photographieren ließ (S. 9). Ob die Herren vorwiegend vaterländische und pathetische Lieder gesungen haben? Damals war der „Hurra-Patriotismus“ bereits ad absurdum geführt, und es entwickelten sich in Deutschland ganz neue Denkmodelle, wie das später bei so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Martin Richter (weithin vergessen/S. 19) oder dem umstrittenen Rudolf Steiner (S. 22) deutlich wurde. Indes erinnern der Rodel-Kostümfasching von 1911 (S. 23), die „Wollschweine“ (S. 12), der „Zauber-Fischer“ (S. 10) oder die „Schaubäckerei“ am Weißen Adler (S. 14) – wer weiß eigentlich noch, dass dieser zu Oberloschwitz gehört? – daran, dass der Elbhang auch ganz bunte Perspektiven hat(te) – so lebendig und vielgestaltig wie dieses März-Heft daherkommt (Eigenlob darf auch mal sein).