Bitte weiß-grün statt rot-weiß

Der feine Unterschied im Denkmalschutzgebiet Blasewitz (glossiert)

Dietrich Buschbeck

Dietrich Buschbeck

Falls Kronprinzessin Luise von Toscana doch noch mal nach Blasewitz käme – vielleicht per Schiff –, errichteten einst Stadt und noble Hausbesitzer am Blasewitzer Fährgässchen-Brückenkopf die malerische Café-Toscana-Treppe. Käme Luise heute – natürlich in einer noblen Blechkarosse –, fände sie hinter dem Toscana-Haus Schillerplatz 7 sogar einen Parkplatz, für den in den letzten Wochen eine hochwasserfeste Zufahrt betoniert wurde, gleich vom Fährgässchen aus erreichbar hinter dem Toscana-Mäuerchen (s. EHK).

Der Parkplatz wertet zwar die Immobilie auf, doch  der Altblasewitzer Fährgässchen-Charme bleibt auf der Strecke, zumal nun auch noch eine rot-weiße Einfahrt-Schranke installiert werden soll. Guten Tag, Gewerbegebiet! Aber die Schillerplatz-Rückseite, der nostalgieverdächtige „Angelsteg“, ist eben kein Gewerbegebiet, wie der jüngste  Stadtvillenbau (Hausnummer 3) beweist. Hier am Übergang von „Scherz’scher Bebauung“ zum Villenviertel kann  die  Denkmalschutzgebietssatzung kaum helfen, sondern nur das Gespür der Grundstücksbesitzer. Vielleicht sollte man der Kronprinzessin zuliebe (wenn sie denn käme) wenigstens den Fährgässchen-Parkplatzschlagbaum nicht rot-weiß, sondern sächsisch WEISS-GRÜN markieren, damit jeder (motorisierte) Besucher gleich merkt: die haben nachgedacht (wahrscheinlich auch darüber, wie man Parkplätze an den Elbwiesen umgeht).

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