Editorial Januar 2012

Dietrich Buschbeck

Dietrich Buschbeck

Unser Titelfoto signalisiert: Nach dem Elbhang-Kurier kann man die (Jahres-)Uhr stellen. Das heißt zunächst – neben anderen Terminen –, das nächste Elbhangfest kommt gewiss! Das ist nicht selbstverständlich, wenn man den ehrenamtlichen Hintergrund für das schönste Dresdner Stadtteilfest bedenkt. Unter der Leitung von Volker Wenzel ist ein neuer Vereinsvorstand gefunden (S. 5), und das diesjährige Motto wird gewiss dessen Arbeit beflügeln. „Das ewig Weibliche, das uns zum Hang zieht“, hat viele Facetten (S. 8 – 10), keineswegs nur sinnliche (wie ängstliche Gemüter befürchten), sondern vielmehr künstlerische, musische, gestalterische.

Dass uns neben Eva auf dem Plakat vor allem die 500 Jahre alte „Sixtina“ begegnen wird, lenkt den Blick, zumal kurz nach Weihnachten, auch auf die Symbolgestalt der Maria, die ja nicht nur eine Heilige, sondern zuerst ein einfacher, „niedriger“, barmherziger, vielleicht auch zweifelnder Mensch war; Dorothee Sölle hat sie sogar (etwas provozierend) als „die kleine subversive Madonna, die das Lied von der Befreiung singt“ bezeichnet.

Ob wir auch in solchen Dimensionen denken werden, wenn im Elbhangfest-Umzug das große Gemälde an uns vorüberschwebt? Nichts ist unmöglich; selbst die verlorengeglaubte Körnerplatz-Uhr kommt zurück und wird dem dortigen Gründerzeit-Ensemble auch einen sachlichen Akzent verleihen (S. 7). Schön, dass – neben dem „hauseigenen“ Bäcker – Elbhangkünstler und der wieder gut formierte OV Loschwitz-Wachwitz (S. 2) dabei mitwirken können, letzterer jetzt unter dem Vorsitz des EHK-Herausgebers Jürgen Frohse.

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