Oberlehrer Max Schneider zum Bau der Schuluhr im Jahre 1894:
„Gleichzeitig gelang dem Leiter der Schule, einen großen örtlichen Übelstand zu beseitigen. Bisher war es hier vor Ort eine besondere Schwierigkeit, die Kinder pünktlich in die Schule zu bekommen, da nur selten einmal – die Bühlauer Kirche existierte ja noch nicht – aus der Ferne ein Glockenschlag sich nach Rochwitz verirrte, und im Übrigen: „Unsere Uhr ging falsch!“ Nun bekam die Schule eine Turmuhr. Der Schulvorstand wollte zunächst von solchem Luxus nichts wissen, da veranstalteten die Lehrer eine Haussammlung, die 75 Prozent der Kosten ergab und – man sagte Ja, nachdem der Lehrer auf die Frage: „Wer wird sie aber pflegen?“ – auch noch versprochen hatte, dies auf Amtszeit zu tun.“
Das etwa 1894 vom Meißner Uhrmacher Hummel gebaute Uhrwerk befindet sich heute noch weitgehend im Originalzustand. Im Zuge der Renovierung der Schule um 1983 wurde es nach längerem Stillstand in privater Initiative wieder instandgesetzt und lief bis Anfang der 90er Jahre.
Seither vermissten die Rochwitzer seinen halbstündlichen Glockenschlag. Seit 2011 ist – wieder in Eigeninitiative – eine erneute Reparatur im Gange. Da die Seillängen der Uhrengewichte nur eine Gangreserve von 1 bis 2 Tagen erlauben, wird jetzt ein elektrischer Aufzugantrieb nachgerüstet. Bereits seit Mitte 2012 ist der Glockenschlag wieder zu hören. Für Ganggenauigkeit und nächtliche Ruhe sorgt nun eine elektronische Steuerung.
Marlis Behrisch und Rolf Gäbel
Mitglieder der Rochwitzer Runde