Zehn Jahre Hoppes Hoftheater

Wo ist denn hier das Theaterfoyer? Die „Auffahrt” zum Hoftheater Foto: Theaterflyer

Wo ist denn hier das Theaterfoyer? Die „Auffahrt” zum Hoftheater
Foto: Theaterflyer

Mit Pressekarten für den (exterritorialen) Elbhang-Kurier.
Das Schönfelder Hochland mit dem schönen Renaissance-Schloss in der Mitte hat durchaus ein aristokratisches Flair (das gelegentlich auch im Regierungsstil durchschimmert), aber das jetzt zehn Jahre alt gewordene „Hoftheater” ist ein Kind der demokratie-bestimmten Neuzeit, auch wenn hier ein „Prinzipal” die Fäden in der Hand hält.

Doch was wäre Rolf Hoppe ohne das bürgerschaftliche Engagement der Mitglieder des „Kultur- und Kunstvereins Schönfelder Hochland e. V.”? Alle Beteiligten feierten im Oktober eine Festwoche „10 Jahre Dresdens Liebhabertheater”, eine Geschichte, die eigentlich schon vor 17 Jahren als bürger- und publikumsnahes Familienunternehmen begann. Jetzt hat man sich so „hochgearbeitet”, dass zur Festwoche die eingeladenen Gast-Theater fast von selbst mit Perlen der Bühnenkunst zur Gratulation nach Weißig kamen: die Staatstheater Dresden, das Renaissance-Theater Berlin, die Landesbühnen Sachsen, das Sodann-Theater Halle/Leipzig – und die eigenen Leute natürlich! So ausgesucht feine Theaterluft wehte selten am Elbhang(-Kamm), und das nur eine Viertelstunde vom Körnerplatz entfernt; der Linienbus (61) hält pünktlich vorm Haus, falls man nicht die Parkplätze im Umfeld nutzt.

Der Spielplan der „Kammerbühne im rustikalen Ambiente” (im großen Zuschauerraum kann man sogar auf Sitzen des einstmaligen Hygienemuseums-Kongreßsaals Platz nehmen, vergleichbares Mobiliar aus dem Kulturpalast wurde wahrscheinlich aus kollegialen Urheberrechtsrücksichten noch nicht installiert). Und die Theatergastronomie funktioniert dank vieler aufrechter Ehrenamtlicher bestens – im Kuhstall oder auf dem Hof. Die FEST-GALA zum 10. Hoftheatergeburtstag fand erst nach Redaktionsschluss statt, da kann man nur ahnen, wie opulent es zuging, und in der Woche danach stellten sich weitere Bühnengäste aus Berlin und aus Zollbrücke im Oderbruch (das ambitionierte „Theater am Rand”) ein; man kann viel (Kultur-)Fahrgeld sparen, wenn man kurz mal nach Weißig an die Hauptstraße 35 fährt.

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Bildende Kunst, Zusätzliche Artikel online