„Alles nett, weil aus Brett“ – Der Holzgestalter Klaus Wiechmann

Als ich in die Werkstatt an der Pillnitzer Meixstraße komme, arbeitet Klaus Wiechmann an einer Serie von Engelsflügeln. Für das nächste Weihnachten arbeite ich schon, sagt er. Ja jetzt nach dem großen Ansturm der Weihnachtszeit ist bis Mai etwas Ruhe zum Arbeiten von größeren Serien oder auch neuen Ideen.

Die heiligen drei Könige gedrechselt – erstmals mit einer Frau, 2012. Foto: K. Wiechmann

Die heiligen drei Könige gedrechselt – erstmals mit einer Frau, 2012.
Foto: K. Wiechmann

Dann geht es bis zum Jahresende viel auf Märkte und Feste: Erfurter Krämerbrückenfest, Tanz und Folk-Festival Rudolstadt, Kunsthandwerker- Markt Rostock, Werkkunst-Markt Wasserschloss Klaffenbach bei Chemnitz, Elbhangfest-Weihnachtsmarkt Loschwitz sind einige davon. Thüringen und Sachsen, dort wieder noch das Erzgebirge sind die beliebtesten Gegenden. Klaus Wiechmann ist viel mit dem Auto unterwegs. Seit 2001 ist der gelernte Möbeltischler Klaus Wiechmann an seinen Holzgestaltungen tätig. Es begann mit Spielzeug für die eigenen Kinder und mit einem Hirsch mit Lichtern auf dem Geweih als Geburtstagsgeschenk für einen „Freizeitjäger“. Bis Weihnachten 2001 wurde daraus der bekannte Elch, gemeinsam mit Schaf, Pferd, Elefant, Engeln als Neuschöpfungen. Alle haben etwas Humoriges, tragen oft Kerzen, rollen auf Rädern.

Narrenschiff, 2011.  Foto: K. Wiechmann

Narrenschiff, 2011.
Foto: K. Wiechmann

Und Stück für Stück erweiterte sich das Sortiment: den Engel gibt es als stehenden Engel, als hängenden Engel oder als „Jochengel“ mit dem mit Kerzen bestückten Holzjoch über dem Kopf. Die Weihnachtszeit regte zu Weihnachtsmann, Pyramiden, Schwibbögen an. Die Weihnachtsgans Auguste bekam 2012 den „Von-Taube-Preis“ im Werkkunstmarkt am Wasserschloss Klaffenbach. Vogelhäuser, Nistkästen, verschiedenstes Spielzeug wie Laufpferdchen, Häuser mit Fenstern und Türen für Dorf oder Stadt, Baumhäuser kamen hinzu. Neben ursprünglich nur gebrauchtem Holz wird mittlerweile auch neues verarbeitet, der Kunde kann entscheiden. 2003, nach dem Hochwasser, zog Klaus Wiechmann mit seiner Werkstatt in die Meixstraße. Hier erweiterte er die Werkstatt mit einem kleinen Maschinenpark. Seit 2011 wird bei der Gestaltung auch gedrechselt.

Klaus Wiechmann an der Schleifscheibe. Foto: D. Fischer

Klaus Wiechmann an der Schleifscheibe.
Foto: D. Fischer

Größere Gestaltungen für Spielplätze, Spielhäuser oder Wandgestaltungen für Kindergärten oder -kliniken entstanden bereits und sind für die Zukunft geplant. Die Weihnachtsgestaltungen haben den größten Zuspruch und bilden das Rückgrat der Tätigkeit. Klaus Wiechmann träumt davon, einmal einen ganzen Weihnachtsberg mit vielen Figuren und eine große Pyramide herzustellen. Ich wünsche ihm weiterhin gute Ideen und öfter mal die notwendige Arbeitsruhe.

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