Die Offenlegung der Kucksche beginnt 2015

Nachtrag zum „Tag des Wassers“ am 22. März

In diesem „verrohrten“ Wiesenbereich wird die offengelegte Kucksche 2015 wieder das Landschaftsbild beleben. Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

In diesem „verrohrten“ Wiesenbereich wird die offengelegte Kucksche 2015 wieder das Landschaftsbild beleben.
Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

Die Straße „An der Kucksche“ in Rockau im Schönfelder Hochland verweist auf ein etwa 1,8 Kilometer langes Gewässer, das auch als Pressgrund- oder Kuckschebach bekannt ist, am nördlichen Rand von Rockau entspringt und der bedeutendste Zufluss des Helfenberger Bachs ist. Der Bach, der noch Anfang der 30er Jahre in die Elbe mündete bzw. in den Elbwiesen versickerte, unterliegt als Gewässer zweiter Ordnung der Zuständigkeit der Landeshauptstadt Dresden, die für seine zukünftige Entwicklung ein Gesamtkonzept vorgelegt hat.

Unterhalb der Dresdner Straße besteht bereits ein Treibgut- und Sedimentfang, zum Schutz der Pillnitzer Landstraße und der darunter liegenden Bebauung. Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

Unterhalb der Dresdner Straße besteht bereits ein Treibgut- und Sedimentfang, zum Schutz der Pillnitzer Landstraße und der darunter liegenden Bebauung.
Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

Dazu teilte das Amt für Umweltschutz (die verantwortliche Bearbeiterin ist dort Frau Sibylle Hornung) auf Anfrage des EHK u. a. mit:
Am Gewässer traten und treten immer wieder, besonders nach kurzen Starkregen, Hochwasserereignisse auf, häufig mit starkem Geschiebetrieb verbunden. Bereits 2006 wurden das Hochwasserrückhaltebecken im Oberlauf ertüchtigt und zwischen Dresdner Straße (Nr. 2) und Pillnitzer Landstraße ein Treibgut- und Sedimentfang angelegt. Im Bereich zwischen Dresdner Straße und Laubegaster Straße (in Niederpoyritz) wurde im Jahr 2009 das Abflussgerinne ertüchtigt und eine naturnahe Böschungssicherung eingebaut. Hierdurch wurde neben dem Schutz der Anliegergrundstücke vor Überflutung das Abflussvermögens erhöht und eine Verbesserung der Gewässerstruktur erreicht.

Zwischen Dresdner und Laubegaster Straße wurde 2009 eine „Gerinneertüchtigung“ für die (hier trockenliegende) Kucksche realisiert. Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

Zwischen Dresdner und Laubegaster Straße wurde 2009 eine „Gerinneertüchtigung“ für die (hier trockenliegende) Kucksche realisiert.
Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

Der etwa 170 Meter lange, seit 1934 verrohrte Gewässerabschnitt der Kucksche von der Laubegaster Straße bis zur Mündung in den Helfenberger Bach stellt nun den letzten noch unrealisierten Abschnitt des Gesamtkonzeptes dar. Für dieses „letzte“ Vorhaben lagen bis Mitte März im Ortsamt Loschwitz die Planungsunterlagen aus, damit sich betroffene Anlieger und Grundstückseigentümer informieren konnten. Mit der geplanten Offenlegung und dem naturnahen Kucksche-Ausbau sollen die Verbesserung des ökologischen Zustandes des Baches und der Abflussbedingungen sowie eine Bereicherung des Landschaftsbildes erreicht werden. Dies steht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Wasserhaushaltsgesetzes (§ 6 (2) WHG: Rückführung nicht naturnah ausgebauter Gewässer in einen naturnahen Zustand) und der EU-Wasserrahmenrichtlinie („guter Zustand“ der Gewässer bis 2015).

In diesem Quellgebiet am Nordrand von Rockau beginnt die Kucksche. Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

In diesem Quellgebiet am Nordrand von Rockau beginnt die Kucksche.
Foto: Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt

Die „Verrohrung“ des Baches erfolgte seinerzeit im Rahmen sogenannter Meliorationsmaßnahmen, die vordergründig im Interesse der Landwirtschaft angeordnet wurden. Geplant sind die Herstellung eines wieder offenen Gewässerbettes, die Uferbegrünung durch standortgerechte Heudruschsaat und die Bepflanzung mit Stauden und bachtypischen Sträuchern.

Das Vorhaben wurde mit Beschluss der Landesdirektion Sachsen vom 21. Januar 2013 „planfestgestellt“. Die Realisierung ist für das Jahr 2015 vorgesehen. Die Kosten der Maßnahme werden sich auf ca. 100.000 Euro belaufen.

(mit Recherchen von Dr. Pietsch)

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