Ein wunderschöner Sommer entschädigte für einen kurzen und verregneten Frühling. In den Kiesgruben und Biergärten und auf der wieder so friedlichen Elbe war Hochbetrieb.
Wer Gespräche von Spaziergängern oder Radfahrern am Blauen Wunder, im Schloss Pillnitz oder in den Dorfkernen mitbekam, der hörte in den letzten Wochen immer gleiche Satzfetzen: Man kann sich gar nicht vorstellen, dass bis hier – und dann wurde der Arm über Kopf zu Linien an Hauswänden oder Bäumen gehoben – die Elbe stand. So oder so ähnlich klingt es, wenn die Vorstellungskraft fehlt, sich das Ausmaß der Flut auszumalen.
Die vom Hochwasser betroffenen Anwohner brauchen derlei nicht. Sie kämpfen noch immer damit, Normalität zu erreichen. Bei einer ersten Spendenverteilungsrunde durch Loschwitz mit u. a. dem neuen Loschwitzer Pfarrer Markus Deckert waren wir plötzlich mittendrin in den Problemen und im Baulärm.
Sehen die Häuser von außen schon wieder passabel aus, so ist in den Wohnungen noch lange nicht alles beim Alten. Viele leben im Ausnahmezustand. Mancher kann immer noch nicht in seine Wohnung. Bautrockner laufen, Handwerker arbeiten. Viele nervt schon die ewige Suche nach Dingen, die man vor der Flut schnell irgendwo hin verstaute.
Dass die Elbhangbewohner nicht nur ein störrisches Völkchen, sondern auch ein sehr sozial eingestelltes sind, beweist die Spendenaktion der Kirchgemeinden und Vereine. Beim Verteilen bekamen wir Dank, der den Spendern gebührt.
Zum Aufräumen nach dem Hochwasser gehört auch, den Katastrophenschutz zu hinterfragen. Was lief schief und was muss beim nächsten Mal anders gemacht werden? Vor allem richten sich viele Fragen an die Drewag, die Telekom und die Feuerwehr. In Pillnitz wird es im September eine Diskussionsrunde geben.