Die Gasbeleuchtung in Blasewitz am Tag des offenen Denkmals 2013 – Entsetzen über Haltung der Stadverwaltung
Zum Tag des Denkmals 2013, mit dem Motto „Unbequeme Denkmäler“, erschienen zu den beiden Führungen zur Gasbeleuchtung in Dresden, etwa 70 interessierte Bürger am neuen Kreisverkehr auf der Oehmestraße in Blasewitz. Neben Fragen zur Technik und Geschichte der Gasbeleuchtung, war vor allem die Sorge um den Erhalt der Gasbeleuchtung interessant für die Teilnehmer.
Einige Bürger, die noch Gaskandelaber vor der Haustür stehen haben, wollten sich vergewissern, das die Gaskandelaber erhalten bleiben und was sie dafür tun können. Schwierig wird das „Denkmal“ vor allem, weil die Stadtverwaltung einen der vier Glühkörper entfernt hat und aufgrund des Denkmalschutzes nicht bereit ist, mehr Kandelaber in Lücken aufzustellen oder den vierten Glühkörper wieder einzubauen. Hintergrund ist dafür die aktuelle Haltung der Stadt, soviel Straßen wie möglich aus Fördermitteln zu sanieren und zu Hauptstraßen auszubauen.Hier wird die Gasbeleuchtung unbequem für die Stadtverwaltung, da durch die Leuchtstärke der Gaskandelaber, keine Fördertöpfe angezapft werden können, und ohne Förderung will die Stadt nicht investieren.
Es herrschte blankes Entsetzen, wie eine Stadt mit ihrem Denkmal umgeht und die Gaskandelaber durch taghelle Peitschenmasten, wie auf der Altenberger Straße, ersetzen kann. „Wie ist das möglich, trotz Denkmalschutz?“, wurde gefragt. „Gab es hier keine Alternativen, die dem Denkmalschutz gerecht werden?“ Von verschiedener Seite kam die Frage, „Was kann ich tun und an wen muss ich mich wenden, um zu verhindern, das dieses Denkmal verschwindet?“.
Es wurde sogar vorgeschlagen, das Patenschaften von Anwohnern übernommen werden, um das Kostenargument der Stadt auszuräumen. Insgesamt war einhellig die Meinung, das die Bürger die Gasbeleuchtung wollen und das die Stadt für den Erhalt und die Fortschreibung dieses Denkmals zu sorgen hat. Wenn der Stadtrat im Sinne der Bürger und Anwohner den weiteren Abbau der Gasbeleuchtung verhindert, dann verliert die Stadtverwaltung das Interesse am Ausbau von unnötigen Hauptstraßen, und was vorher noch zwingend notwendig war, bleibt dann das, was die Bürger wollen: „Ihr Dresden, unbequem – aber unglaublich schön“.
Rainer Scholz