Editorial November 2013

Was geht in Köpfen vor, die für ein paar Kilogramm Buntmetall Friedhöfe schänden? Die Hinterbliebenen fühlen sich zutiefst verletzt und Kunstwerke gehen unwiederbringlich verloren.

Jürgen Frohse

Jürgen Frohse

Nachdem in diesem Jahr bereits Kupfer-Abflussrohre an der Losch­witzer Kirche demontiert und die Pfarrerwohnung aufgebrochen wurde, muss man wohl von gezielten Aktionen aus­gehen. Wie soll man aber Friedhöfe schützen? Wir haben lange überlegt, einen Beitrag über die Diebstähle zu bringen. Locken wir damit neue Räuber an?

Nach unserer Meinung kann nur Aufmerksamkeit der Bürger einen Schutz bieten. Die Diebe müssen den Lieferwagen zu ungewöhnlicher Zeit in der Nähe abgestellt und das Diebesgut über die Mauer gehoben haben. Schreiben Sie sich Nummernschilder auf, wenn Sie Ungereimtheiten vermuten!

Ein Beitrag in dieser Ausgabe beschäftigte uns mehr als üblich. Enteignungen von Häusern zugunsten von „SU-Spezialisten“ in den 1950er Jahren am Elbhang sind ein „heißes Eisen“, weil sie bisher nicht aufgearbeitet wurden und Besitzansprüche schnell zu Klagen führen. Wir haben Fakten gegenrecherchiert und Familie von Ardenne informiert.

Thomas von Ardenne besuchte unser Büro, legte Dokumente vor und erklärte uns ganz offen die Sicht seiner Familie. Das von seinem Vater gekaufte Haus wurde nach diesen Unterlagen legal und ohne Einwirkungen des Staates erworben. Der Beitrag von Katharina Brünnel ist deshalb nicht falsch, da weitere Mitarbeiter des Kollektivs von Ardenne untergebracht werden mussten. Eine tiefer gehende Untersuchung der einzelnen Fälle wäre ein lohnender Forschungs­auftrag.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier