Wir erinnern…

…an den Geiger Hans-Joachim Witzgall, den Grafiker und Designer Günter Seibt, den Architekten Paul Winkler, die Schauspielerin Ilse Reichmann-Doss und den Schriftsteller Ludwig Renn.

… an den studierten Violinisten, autodidaktisch ausgereiften „Holz­künstler“ und spätberufenen Segelflieger Hans-Joachim Witzgall (1927–2014), der am 31. März gestorben ist und in Loschwitz begraben wurde – er war seit Jahrzehnten auf der Schevenstraße 8 zu Hause. Von 1951 – unmittelbar nach Studienabschluss in Weimar – bis 1994 war der gebürtige Südthüringer Mitglied der Sächsischen Staatskapelle und bei den zweiten Geigen u. a. Pultnachbar von Wolfgang Wahrig und Prof. Reinhard Ulbricht (beide Blasewitz). Sein Hauptberuf hielt ihn nicht davon ab, sich auch kunsthandwerklich und sportlich zu betätigen. In einigen Dresdner Vitrinen stehen noch heute seine gedrechselten Figuren.

… und gratulieren dem Grafiker und Designer Günter Seibt, seit den 70er Jahren in Loschwitz und auf dem Weißen Hirsch zu Hause, zum 80. Geburtstag am 8. Mai, den er an seinem Ruhestandsort Hamburg feiern darf. Der Diplom-Grafikdesigner – in Dresden und Berlin ausgebildet – erhielt mehrere Auszeichnungen, zuletzt 2005 den Sächsischen Staatspreis für Design. U.a. wurde damit auch seine „Erarbeitung des Erscheinungsbildes der Dresdner Verkehrsbetriebe“ gewürdigt, die er mit Hans Wiesenhütter (Blasewitz) und Gerhard Hempel† (Rochwitz) geleistet hat. Wer heute in Dresdner Straßenbahnwagen – auch den neuesten Kreationen – mitfährt, ist also stets bei Günter Seibt „zu Gast“.

… an den Loschwitzer Wallot-Schüler, Architekten und Baumeister Paul Winkler (1864–1931), der vor 150 Jahren am 11. Mai in der Nähe von Wurzen geboren wurde. Offensichtlich hat der Architekt, der auch in Leipzig und Frankfurt/Main aktiv war, in Loschwitz gewohnt. Hier baute er, für heutige Zeitgenossen immer noch erlebbar, 1894/95 für seinen Bruder Bäckermeister Emil Winkler das Eckhaus Körnerplatz 2, das bis in diese Tage im Erdgeschoss seiner ursprünglichen kulinarischen Bestimmung dient (nur zwei Buchstaben mussten in der Außenwerbung ausgetauscht werden). Außerdem künde(te)n das ehemalige Bühlauer Rathaus, das Haus Sonnenleite 5 (Wohnhaus) und die nicht mehr vorhandene Burgberg-Hotel-Restaurant-Anlage oberhalb des Körnerplatzes von seinen gestalterischen Intentionen.

… und gratulieren der Schauspielerin, Rundfunksprecherin und Sprecherzieherin Ilse Reichmann-Doss zum 85. Geburtstag am 24. Mai. Dank ihrer langjährigen Medienpräsenz, u. a. beim früheren Sender Dresden, bei „Berlin International“, Deutschlandfunk und MDR 1, dürfte ihre Stimme auch noch vielen EHK-Lesern im Ohr sein. Sie ist (viele Jahre gemeinsam mit ihrem Mann, dem Solocellisten und Dirigenten KV Peter Doß /1931 – 2008) auf dem Weißen Hirsch zu Hause.

… nachträglich an den Schriftsteller Ludwig Renn (1889–1979), dessen 125. Geburtstag am 22. April in der literarischen Szene mehrfach gewürdigt wurde. Der Elbhang-Kurier gedachte in den Ausgaben Februar und Mai 2009 des langjährigen Elbhangmitbürgers, der bereits nach dem Ersten Weltkrieg seinen ursprünglichen Adelsrang und Namen ARNOLD FRIEDRICH VIETH VON GOLSENAU abgelegt hatte.

Der Name seiner Familie wurde deshalb 1954 im Deutschen Adelslexikon getilgt, sodass dort auch das ursprüngliche Familienwappen nicht mehr erscheint. Elbhang-Kurier-Leser und Adelsforscher Siegfried Merker (Dresden) stellte dem EHK freundlicherweise das heraldische Signet von 1745 zur Verfügung.

Wappen der Familie Vieth von Golsenau. Reproduktion: Archiv Siegfried Merker

Wappen der Familie Vieth von Golsenau.
Reproduktion: Archiv Siegfried Merker

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