Das vierte Dreikönigsfest im Parkhotel Weißer Hirsch ist schon wieder Geschichte…

… und Geschichte lebt von Geschichten. Die vom Verschönerungsverein Weißer Hirsch/Oberloschwitz getragene, nun schon zur Tradition gewordene Veranstaltung am 3. Januar war ein voller Erfolg.

Anton Saris und Camilla Nylund Foto: Detlef Streitenberger

Anton Saris und Camilla Nylund
Foto: Detlef Streitenberger

Wo kann man schon namhafte Künstler und Einwohner eines Stadtteils beim gemeinsamen Singen, Musizieren und Tanzen erleben. Das, was Regina Felber und Johannes Richter wieder ersonnen, in Szene gesetzt und sicher durch den Abend geführt haben, ist des großen Lobes wert.

Die Schauspieler Regina Felber und Thomas Stecher gaben mit ihrem Wettstreit um die gesündeste Fort-Bewegungsart, das sportliche Joggen oder das besinnliche Wandern das Thema des Abends „Ja, wie laufen sie denn“ an. Als dritter im Bunde KS Olaf Bär als „geschädigter“ Wanderer brachte dem Publikum die philosophischen Erkenntnisse zum Sitzen nahe, Carola Tautz stellte die Bewegung eindrucksvoll in ihren Tänzen dar (begeistert vom Publikum aufgenommen ihre Interpretation von Ravels Bolero) und die schon traditionellen Saaltöchter rundeten gekonnt das Bild ab. Höhepunkte waren immer das „Gehen“ zur italienischen Oper. Die weltweit erfolgreiche lyrisch-dramatische Sopranistin Camilla Nylund (2014 u.a. in der Richard-Strauß-Gala der Staatskapelle unter Thielemann), der Bariton Jochen Kupfer (Staatsoper Dresden, Bayerische Staatsoper, Staatstheater Nürnberg) und der Tenor Anton Saris (Oper Antwerpen, Oper Amsterdam u.a.) gestalteten ihre Partien unter stürmischen Applaus des Publikums.

Impressionen


Die Musiker Dietrich Zöllner (musikalische Leitung), Christina Biwank, Maria Graefe, Heide Schwarzbach und Ulf Prelle begleiteten souverän die Künstler. Ein kleiner Höhepunkt am Rande: der Cellist der Dresdner Philharmonie Ulf Prelle hatte seine öffentliche Premiere am Kontrabass.

Bereits im Vorprogramm wurde mit freundlicher Ironie die Vielfalt der Laufbewegung vom Historischen bis zur Gegenwart durch Anwohner des Weißen Hirschs vorgeführt. Da durfte der Marathonläufer im antiken Kostüm nicht fehlen, dem sich Skiläufer (mit Skiern auf Parkett!) hinzu gesellten, ebenso eine Reisende, die wie auf einem Airport verzweifelt und hektisch ihr Gate sucht, oder ein älterer Herr sich mit einem Rollator jeden Meter erkämpfte, wogegen lustige Wandermädel sich mit Gesang des Lebens erfreuten.

Es begann alles 2011 mit dem „Abschied vom Lahmann-Sanatorium“ und fand mit den bisherigen vier Dreikönigsfesten eine wunderbare Fortsetzung: Auf Lahmanns Spuren – Künstler des Weißen Hirschs gemeinsam mit den Anwohnern. Eine sehr schöne Tradition entsteht.

Peter Rauch
Detlef Streitenberger

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