Der nächste „Frauentag“ kommt gewiss – das könnte man unserem Titelfoto entnehmen. Freilich, einstmalige Pflichtveranstaltungen sind passé, die beiden Titel-Damen werden nicht nur „meine Herren“ zum Auftakt des BuchHaus-Loschwitz-Jubiläums (siehe Seite 4 und 17) auf den Frauentag einstimmen; das Lingnerschloss tut am gleichen Abend ein Übriges, wenn es daran erinnert, „dass Mutti früh zur Arbeit ging“, und ganz konventionell wird die Weiße Flotte am 8. März mit zwei Kaffeefahrten am Elbhang-Panorama vorbeischippern.
Damit könnten wir es mit den Gedenktagen bewenden lassen, wenn da nicht die vielen anderen Ereignisse wären, die nur zum Teil auf unsere Druckseiten passen. Deshalb wird der Blick auf die Elbhang-Kurier-Internetseite (Seite 3) immer interessanter.
Allerdings tun Redaktion und Leserschaft gut daran, beim Blick in die Vergangenheit stets die Mahnung Gustav Mahlers im Hinterkopf zu haben, dass „Tradition nicht die Anbetuntg der Asche, sondern das Weitertragen des Feuers“ bedeutet. Das gilt nicht nur für „700 Jahre Loschwitz“, sondern für viele Themen, denen wir uns monatlich zuwenden.
Wo bleibt gelegentlich das Feuer? Derzeit brennt uns das Thema „Asylsuche“ auf den Nähten, da ist es gut, wenn neben den genannten Gruppen nun auch z. B. „Mitstreiter“ in der Bühlauer Kirchgemeinde mittun wollen. „Wir sollen uns mühen, den Mantel Gottes in der Geschichte rauschen zu hören“, mahnte einst Otto von Bismarck. Angesichts seines bevorstehenden Geburtstages könnte man diese Mahnung unpathetisch umsetzen.
Im April- und Maiheft wird der EHK den Spuren und Stimmen nachgehen, die der „Eiserne Kanzler“ besonders in Blasewitz hinterließ.