Editorial Mai 2015

Idealismus spielt immer mit, wird ein großes Fest geplant. Der große Traum für eine Feier zum Loschwitz-Jubiläum war die Einbeziehung des Körnerplatzes als Arena. Der Platz, der tagtäglich von tausenden Autos geschunden wird, sollte seine wahre Schönheit und seine große Faszination zeigen dürfen.

Jürgen Frohse

Jürgen Frohse

Es sollte für einen Moment Flanieren möglich sein und es gab die grandiose Idee von Regina Felber, die Geschichte von Loschwitz als „Fenstertheater“ aufzuführen. Die Organisatoren rangen intensiv darum, aber nicht die Verwaltungen der Stadt und der Verkehrsbetriebe. Jetzt musste der Elbhangfest e. V. die Idee begraben, die Widerstände und auch die Kosten der Sperrung, die allein der Elbhangfestverein hätte tragen müssen, waren zu groß (siehe Seite 12).

Eine Eröffnung des Elbhangfestes auf dem Blauen Wunder, wie es noch 1993 möglich war, ist heute – leider – nicht mehr denk­bar. Zum Glück reagierte der Verein kreativ – mit dem „Loschwitzer Wohnzimmer“.

Für alle Projekte im öffentlichen Raum sind Genehmigungen notwendig und auf Brücken generell verboten. Nicht einmal eine Loschwitzer Fahne darf auf den Pylonen wehen und ein Sondernutzungsrecht für ein Banner am Geländer der Brückenrampe konnte auch nicht genehmigt werden. Lediglich die geplanten Hausschilder mit dem Entstehungsjahr (siehe Elbhang-Kurier 4/2015) dürfen angebracht werden, aber nur bis Oktober. Muss dann der Elbhangfest e. V. Polizei spielen und alle Haus­besitzer nötigen, ihre Schilder abzuschrauben?

Umso erstaunlicher ist, dass bei einer Genehmigung eines Neubaus in einem denkmalgeschützten Ortskern und im Hochwassergebiet weniger restriktiv entschieden wurde (siehe Seite 3).

Getagged mit:
Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier