Wir erinnern …

… an den begabten Musiker und Jazzer Gert Hausmann und an den Besuch des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe

Wir erinnern…

… an den begabten Musiker und Jazzer (und studierten Chemieingenieur) Gert Hausmann(1935 – 2010), der am 7. August seinen 80. Geburtstag hätte begehen können – vielleicht als Blasewitzer Mitbürger, als „Loschwitzer Urgestein“ oder als Bühlauer Gartennachbar, sicher aber als einstmals langjähriger Bandleader der von ihm mitgegründeten Elb Meadow Ramblers; 32 Jahre leitete er die Truppe, meist vom Piano aus (der Elbhang-Kurier berichtete davon in der Maiausgabe 2015).

Seine „Nachwuchspflege“ war vielseitig und durchaus erfolgreich. Beim diesjährigen Elbhangfest überzeugte erneut Tochter Ulrike H. am „Wohnzimmerklavier“ im Loschwitzer Weindorf, und Sohn Ulf H. ist seiner Schwester ebenbürtig, wenn er als gelernter Orgelbauer sein „musikalisches Erbe“ den von ihm mitgestalteten Instrumenten einverleibt.

Gert, Dein frühvollendetes Dasein wahr nicht umsonst!


… anlässlich des (266.) GOETHE-Geburtstages am 28. August an den Besuch des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe im Loschwitzer Körnerhaus vor 225 Jahren im Loschwitzer Körnerhaus. Der heutige Hausherr Professor Ralf Weber und seine Familie haben das historische Ereignis wohl im Hinterkopf und laden am 1. August im Rahmen des Loschwitz-Jubiläums in ihr „Offenes Loschwitzer Haus“ ein.

Bereits im Augustheft 2003 ging der Elbhang-Kurier auf den Loschwitzer Goethebesuch ein und stellte seinem Gelegenheitsgedicht „Die Lustigen von Weimar“ eine fabulierende Nachdichtung „Die Lustigen vom Elbhang“ gegenüber, die hier ausnahmsweise nochmals gedruckt wird – angesichts der „schönen Sommerwochen“ und der ungebrochenen Loschwitzer (Jubiläums-)Lebensfreude.

Vielleicht klingt der Körnerhaus-Goethebesuch nochmals am 27. September (17 Uhr) an, wenn anlässlich der Loschwitz-Festwoche zum „Vortrag zur Geschichte des Hauses mit Besichtigung der Weinpresse“ eingeladen wird (und „Die Fußgänger“ dazu die Begleitmusik spielen).


Die Lustigen von Weimar

Donnerstag nach Belvedere,
Freitag geht’s nach Jena fort:
Denn das ist, bei meiner Ehre,
Doch ein allerliebster Ort!
Samstag ist’s, worauf wir zielen,
Sonntag rutscht man auf das Land;
Zwätzen, Burgau, Schneidemühlen
Sind uns alle wohl bekannt.

Montag reizet uns die Bühne;
Dienstag schleicht dann auch herbei,
Doch er bringt zu aller Sühne
Ein Rapuschchen frank und frei.
Mittwoch fehlt es nicht an Rührung,
Denn es gibt ein gutes Stück;
Donnerstag lenkt die Verführung
Uns nach Belveder’ zurück.

Und es schlingt ununterbrochen
Immer sich der Freudenkreis
Durch die zweiundfünfzig Wochen,
Wenn man’s recht zu führen weiß.
Spiel und Tanz, Gespräch, Theater,
Sie erfrischen unser Blut.
Laßt den Wienern ihren Prater;
Weimar, Jena – da ist’s gut!
(von J.W.G.)

Die Lustigen vom Elbhang

Donnerstag zum Gare de lune,
Freitag geht’s nach Pillnitz fort:
Denn das ist, oh welch’ fortune,
Doch ein allerliebster Ort.

Samstag wir bei „Clara“ spielen,
Sonntag rutscht man auf das Land;
Pappritz, Borsberg, Meixenmühlen
Sind uns alle wohl bekannt.

Montag reizt der Körnergarten;
Dienstag schleicht dann auch herbei,
Doch er bringt, schon alle warten,
Den „Elbhangkurier“ vorbei.

Mittwoch fehlt es nicht an Rührung –
Der „Kurier“ war ganz famos;
Donnerstag lenkt die Verführung
Uns ins teure Eckberg-Schloß.

Und es schlingt ununterbrochen
Immer sich der Freudenkreis
Durch die schönen Sommerwochen,
Wenn man’s recht zu führen weiß.

Elbhangwein, Musik, Matz Grieben,
Sie erfrischen unser Blut;
Laßt die Münchner Schwabing lieben…
Loschwitz – Pillnitz, da ist’s gut!

(frei nach J.W.G.)

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