Editorial April 2016

Über das derzeit vielgescholtene Sachsen (»Der Schandfleck«, Hamburger Morgenpost) war in einem Interview mit dem Loschwitzer Prof. Gerhard Fettweis (ZEIT-Beilage »Innovatives Sachsen«) die mir bisher nicht bekannte Definition zu lesen, »dass Sachsen ein protestantisch geprägtes Land mit einem katholischen Königshaus ist.

Jürgen Frohse

Jürgen Frohse


Das heißt, die Leute arbeiten wie die Protestanten und feiern wie die Katholiken!« Beispiele finden sich in dieser Ausgabe:
»Protestantisch-arbeitsam«: Von den vielen Baustellen am Elbhang, wo fleißig gewerkelt wird, kann eine der großen jetzt beendet werden: der Weiße Adler (S. 18). Wie ein saniertes, neu erstrahlendes Bauwerk ein ganzes Areal aufwertet, ist faszinierend. Der Rißweg ist seit Jahren gesperrt. Die Stadt besitzt nicht die Mittel, eingestürzte Mauern zu erneuern. Dieter Oeser, ein Nachbar vom Johannesweg, sanierte sie und arbeitete 1200 Stunden ehrenamtlich (S. 24). Eine unglaubliche Leistung. Der Weg ist noch immer als gesperrt beschildert, kann aber wieder genutzt werden.
»Katholisch-feierfreudig«: Die Vorbereitungen auf das Elbhangfest laufen auf Hochtouren. Zum Thema Großbritannien ist ein Beitrag zur »Tramway Company of Germany« von unserem Gastautor, dem Straßenbahn-Historiker Mario Schatz zu lesen (S. 6). Die englischen Gärten waren uns Inspiration für einen »Elbhangfest-Gartenpreis«, den der Elbhang-Kurier mitveranstaltet (S. 4). Natürlich geht es nicht ohne Shakespeare, und die Theatertruppe »Spielbrett« wird erstmals seit 1993 wieder an der Ruine in Pillnitz auftreten (S. 17).
Nur wird manchmal vergessen, dass Feste zu organisieren auch viel Arbeit ist.

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Veröffentlicht unter Allgemein, Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier