Alles auf Start – Neue Ansätze für Ausbau der Bautzner Landstraße

Nach Redaktionsschluss der Print-Ausgabe des Elbhang-Kuriers: In den letzten Jahren – eigentlich Jahrzehnten – gab es mehrere Anläufe, den Ausbau der Bautzner Landstraße zwischen Mordgrundbrücke und Ullersdorfer Platz zu planen (siehe ELBHANG KURIER 3/2009 und 4/2009). Jetzt wagt das Straßen- und Tiefbauamt einen neuen Anlauf und alles wird auf Start gesetzt.

In der Loschwitzitzer Ortsbeiratssitzung vom 23. November stellte André Zschoke vom Straßen- und Tiefbauamt Planungsansätze – den ersten Schritt in der Planung eines Vorhabens – für den Bereich Steglichstraße bis Grundstraße vor. Für die großräumige Magistrale, wie die Staatsstraße eingestuft wird, sollen folgende Maßgaben gelten:

  • Die Straßenraumgestaltung wird unter städtebaulichen und denkmalpflegerischen Aspekten unter weitestgehendem Verzicht auf Grunderwerb erfolgen.
  • Es entsteht eine möglichst stetige und störungsarme Verkehrführung.
  • Der Gleisabstand wird 3 Meter betragen, die Haltestellen werden barrierefrei.
  • Fuß- und Radwege erhalten eine sichere und funktionale Führung.
  • Ein Gleisdreieck im Bereich der Haltestelle Weißer Adler soll geprüft werden.

Zwei Varianten werden derzeit angestrebt. Eine wird in ihrer gesamten Breite etwa 17 Meter betragen. Links und rechts werden Fußwege von 2,50 Meter vorgesehen. Der Straßenbereich wird aufgegliedert in den Bahnkörper von insgesamt 8,80 Meter und zwei Schutzstreifen von 1,50 für Radfahrer, wobei beides vom Individualverkehr mit genutzt werden kann/muss.

Eine zweite Variante sieht eine Breite von 15 Metern vor, wobei der Bahnkörper auf stadtwärtiger Seite einen Meter weniger betragen wird. Im östlichen Bereich zwischen Elisabethstraße und Grundstraße beträgt der Straßenquerschnitt derzeit nur 12,50 Meter. Hier wird man auf Gründstückserwerbungen nicht verzichten können, so Herr Zschoke. Ein Planfeststellungsverfahren wird notwendig sein.

In der anschließenden Diskussion mit betroffenen Bürgern ging es „zur Sache“. Von einer Fräse, die durch das Wohngebiet gezogen wird, war die Sprache. Man wolle keinen Ausbau, wie auf der Schandauer Straße, wo der Stadtteil seines Charakters beraubt sei.

Für den Verschönerungsverein Weißer Hirsch/Oberloschwitz war unverständlich, dass wieder nur ein Teilbereich geplant werden soll. Es müsse die gesamte Bautzner Landstraße, also auch der Weiße Hirsch, betrachtet werden. Und natürlich sind Anwohner, deren Grundstücke bedroht sein werden, zutiefst beunruhigt.

Aber – und das ist wirklich neu an diesem Planungsansatz – soll auf Grundbesitz weitgehend verzichtet werden.

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Der Elbhang-Kurier, Gleisbau Bautzner Straße, Ortsbeirat, Zusätzliche Artikel online