Schmetterlinge am Hang – wer mag sie nicht, diese in ästhetischer Vielfalt von Blüte zu Blüte flatternden schönen Tiere? Selbst in Schwarz-Weiß setzen Schmetterlinge ein reizvolles grafisches Zeichen. Ein Zeichen, das zum Mythos wurde: In der Antike waren Schmetterlinge Sinnbild der Unsterblichkeit. Die alten Griechen hielten sie für die Seelen der Toten. Und in der christlichen Kunst symbolisieren sie die Auferstehung.
Aber auch die Realität fasziniert: Ein Teil fliegt als Wanderer sogar bis nach Amerika, manche Falter sind bis zu 120 km/h schnell. Die Historie kennt märchenhafte Sammlerwerte und vor Ort bedeutende Händlerdynastien. Wer sich diesem Thema nähert, trifft überrascht auf eine Vielzahl von Forschern und Sammlern, unter denen mancher »alte Bekannte« auftaucht, wie die Namen Staudinger in Blasewitz, Kotzsch und Calberla in Loschwitz, Koch in Wachwitz sowie Mittenzwei und Seefried in Pillnitz.
Für unsere Titelbeiträge konnten wir Alexander Schintlmeister gewinnen. Der studierte Diplom-Physiker promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Evolution von Schmetterlingen. Schon mit 16 Jahren unternahm er seine erste Expedition in den Kaukasus, um Schmetterlinge zu fangen. 1979 war er das erste Mal im tropischen Sumatra. Seitdem hat er viele Länder Asiens, Afrikas und Südamerikas bereist. Schintlmeister ist Autor von über 100 wissenschaftlichen Publikationen, in denen er mehr als 500 neue Schmetterlingsarten beschrieb. Seine Sammlung gehört mit ca. 300.000 Exemplaren zu den größten privaten Schmetterlingssammlungen der Welt.
Ein Vierteljahrhundert Kurier liegt hinter uns, in dem eine Menge Elbhang-Seele steckt. Aber wir sind uns bewusst, dass diese Zeitung, auch wenn sie noch keine Auferstehung nötig hatte, beileibe nicht unsterblich ist. Wir bitten Sie deshalb um Teilnahme an unserer Leserumfrage, damit wir auf Ihre Wünsche reagieren können.