an Richard Mosemann†, Bringfried Seifert und Domkantor Erich Schneider
… an den bereits 1993 in den Ruhestand gegangenen Blasewitzer Gemeindepfarrer HANS-RICHARD MOSEMANN (1930 – 2017), der am 14. August auf dem Tolkewitzer Johannisfriedhof begraben wurde. Nach ersten Dienstjahren im Erzgebirge kam er 1974 mit seiner Familie in die hiesige Heilig-Geist-Kirchgemeinde, wo er noch die 100-Jahrfeier der Kirche vorbereitete und wo u. a. seine seelsorgerliche Seniorenbegleitung unvergessen ist. Sein letzter langjähriger Wohnsitz (im eigenen Anwesen) war Langebrück; dorthin hatte seinerzeit auch der Blasewitzer Komponist, Dirigent und Pianist Nicodé (1853 – 1919) seinen Ruhesitz verlegt (auch so kann Traditionspflege aussehen).
… und gratulieren dem in Rochwitz residierenden Philharmonie-Kontrabassisten Kammermusiker BRINGFRIED SEIFERT am 30. September zum 65. Geburtstag, aber noch nicht zum Eintritt in den Ruhestand, der sich hoffentlich etwas verzögert angesichts seiner vielfältigen Aktivitäten. Sein heimlicher Geburtstagswunsch dürfte es sein, dass die von ihm ins Leben gerufene »Galerie der Philharmonie-Dirigenten« im restaurierten Kulturpalast wieder einen angemessenen, gut einsehbaren Platz findet. Wenn das eines Tages geschehen ist, darf er womglich zum Ruhestands-Halali ansetzen, aber dann vielleicht stilvoll mit dem Waldhorn – auf diesem Instrument begann er einst in Zwickau und Weimar seine Musikerlaufbahn. Wie hieß doch die von ihm mitgegründete Konzertreihe: »Philharmonie anders«!?
… an den letzten »Domkantor«der Dresdner Frauenkirche und zeitweiligen »Hochschulmusikmeister« (TH Dresden) ERICH SCHNEIDER (1892 – 1979), der vor 125 Jahren am 25. September als Oberlehrerssohn in Rochwitz geboren wurde. (Sein vormaliger Domkantoren-Titel war der fragwürdigen Frauenkirchen-Einstufung der sogenannten »Deutschen Christen« als »Deutscher Dom« geschuldet.) Nach 1945 brachte er sich erneut in das Dresdner Musikleben ein: als Kantor der Martin-Luther-Kirche (1946 – 64), als Leiter des Mozartorchesters und des Mozartchores (zweier von ihm initiierten Vorkrigsgründungen), und mit den von ihm wiederbelebten Zwinger- und Pillnitzserenaden (deren Mitinitiator er gewesen war). Dabei bediente er neben dem klassischen Repertoire immer wieder auch die zeitgenössische Musik (bereits 1929 hatte das offensichtliche Multitalent als Kapellmeister am »Alberttheater« die Dresdner Erstaufführung der »Dreigroschenoper« geleitet). Er darf auch als Wegbereiter des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche genannt werden, denn er leitete bereits am 10. November 1945 ein erstes »Domkonzert«, an dem wahrscheinlich auch der von ihm »gerettete« »Römhild- und Domchor« beteiligt war. Seit 1952 und bis zum Lebensende wohnte er mit seiner Familie in Blasewitz (Tolkewitzer Straße 54) und bekannte sich als häufiger Stammtischgast (so überliefert es Prof. Dr. Ingo Zimmermann) in der »Krone« (ehemals an der Heinrich-Schütz-Straße) durchaus zu seiner linkselbischen Wahlheimat (vielleicht hat er als gebürtiger Rochwitzer einen posthumen Anteuil an der Namensgebung für die Rochwitzer »Heinrich-Schütz-Schule«?).