Im Monat des Reformations-Jubiläums wollen wir auf das Elbhangfest-Motto »Martins Most und Katharinas Äpfel« zurückkommen und vor allem letztere Früchte nach der Apfelernte unterhaltsam untersuchen. Über einen großen deutschen Dichter, der zeitweise auch ganz in der Nähe – im Körnerschen Anwesen – produktiv wurde, gibt es die Geschichte, dass er nur beim Duft alternder Äpfel dichten konnte.
In einem Brief berichtete seine Frau Charlotte, dass »die Schieblade immer mit faulen Äpfeln gefüllt sein müsse, indem dieser Geruch … wohl tue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne«.
In diesem Jahr war die Apfel-Ernte mager – in so manchem Gartenschuppen fehlt deshalb leider der Apfelduft. Unser Themenheft soll diesem Mangel etwas abhelfen: Es führt vom »Urapfel« bis zum »Apfel des Jahres 2018«. – Über den« Paradies-Apfel«, den »Pferde-Apfel«, aber auch die gesundheitsfördende Verwendung der Äpfel in Lahmans Sanatorium wird berichtet. Und zum Cartoon wurde ein wurmstichiges Exemplar.
Dass das Thema weit über die Frucht als solche hinausgeht, zeigt sich auch daran, dass ich diese einleitenden Zeilen auf der Tastatur eines »Apfel-Computers« schreibe. Mit Hilfe dieser Geräte entsteht der Kurier übrigens schon seit 1991. Wie aus »Apple« ein Zankapfel wurde, können Sie jetzt bei uns lesen.
Der Dichter mit der Apfelliebe war natürlich Friedrich Schiller. In seinem »Wilhelm Tell« ließ er 1805 den Landvogt Gessner fordern: »Den Apfel treffest Du auf den ersten Schuß,/Denn fehlst du ihn, so ist dein Kopf verloren.« Zum Glück für seinen Jungen traf Tell. Mit unserem ersten und einmaligen Apfel-Kurier hoffen wir, bei Ihnen einen »Treffer« zu landen: Nicht nur mit der Lektüre, sondern auch mit kulinarischen Tipps – unser Tell-Apfel ist aus Schokolade – und Rezepten ganz nach Ihrem Geschmack: Ein Heft zum Reinbeißen! Holger Friebel