Editorial März 2018

Im Frühjahr 2017 sah es noch so aus, als ob der große »Luisenhof« nur eine Chance als kleine Gaststube hat. Was für ein Verlust! Ortsverein Loschwitz-Wachwitz und Verschönerungsverein WH/OL wandten sich mit einem offenen Brief an die Besitzer.

Jürgen Frohse

Nachdem der Bauantrag eingegangen war, bemühte sich das Denkmalschutzamt intensiv, einen Ausweg zu finden. Das Amt beauftragte das Architekturbüro Milde+Möser mit einer Expertise, für das der Autor den historischen Abriss recherchieren konnte. In diesem Zusammenhang wurden alle wesentlichen Baupläne der Bau- und Umbau-Projekte seit der Entstehung des Hauses zusammengetragen.

In zwei Gesprächen, in denen es auch um die bevorstehenden Diskussionen mit dem Bauherrn ging, erlebte ich die verantwortlichen Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege und des Denkmalschutzamtes. Sie wollten keinen Rechtsstreit anzetteln und nicht die »Keule schwingen«. Mit Argumenten sollte der Bauherr zum Einlenken bewogen werden. Es war letztendlich eine glückliche Fügung, dass in dieser kritischen Zeit mit Carsten Rühle und Carolin Rühle-Marten neue Interessenten gefunden wurden, die gemeinsam mit dem Bauherrn, den Architekten und der Denkmalpflege zu guten Kompromissen bereit waren.

Noch bevor der Bauantrag beschieden wurde, »flatterte« ein zweiter, wesentlich veränderter Bauantrag der Stadtverwaltung zu. Dass der »Luisenhof« in dieser Form öffnen kann, ist nicht nur ein Gewinn für den Elbhang – es ist ein Gewinn für die Stadt.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier