Als im Sommer 1997, gleichzeitig mit der Eröffnung der wiedererbauten Villa Eschebach (am Albertplatz), die erste Kunstausstellung stattfand, ahnte keiner, dass über 20 Jahre erfolgreiche Kunstförderung der Volksbank stattfinden würde.
Begonnen hat alles mit Vinzenz Wanitschke, dem Altmeister Dresdner Bildhauerkunst. In den folgenden Jahren wurden rund 5.000 Kunstwerke aller Genres ausgestellt. Beteiligt waren daran über 320 Künstler, in 70 Einzel- und fast 20 Gruppenausstellungen. Darunter auch viele Künstler vom Elbhang, u.a. Veit Hoffmann, Katrin Feist, Walter Arnold, Malgorzata Chodakowska, Inge Thiess-Böttner, Ernst Hassebrauk, Kerstin Franke-Gneuß, Helmut Schmidt-Kirstein und Paul Oberhoff.
Einigen von ihnen begegnen wir abermals, in der aktuellen Ausstellung »WIEDER I SEHEN«, der nunmehr 90. in der Reihe »Kunst in der Villa Eschebach«. Und es ist gleichzeitig ein Abschied: Der langjährige Kurator und ehemalige Pressesprecher der Bank, Dieter Hoefer aus Rochwitz, beendete damit seine Tätigkeit. Bereits im Sommer 2017 ging er nach über 45 Arbeitsjahren in den verdienten Ruhestand (siehe Elbhang Kurier 8/2017), jetzt erfüllte er sich nun einen Traum.
Vierzig Künstler, die heute noch aktiv sind und mit denen er während seiner Ausstellungstätigkeit besonders gut zusammengearbeitet hat und mit denen er auch nach der jeweiligen Ausstellung noch freundschaftlich verbunden ist, präsentieren ihre Arbeiten. Ausgestellt werden Kunstwerke, die noch niemals öffentlich gezeigt und publiziert wurden. Es entstand ein Rundgang durch die Zeit und die verschiedenen Handschriften. Altmeister wie Max Uhlig (1937) und Klaus Drechsler (1940) sind ebenso vertreten wie die junge Generation Dresdner Künstler, die ihre Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künstler erhielten: Tina Wohlfarth (1978), Tanja Pohl oder Viktoria Graf (beide 1985).
Das von Hoefer geschaffene Profil der Ausstellungen ist fast einmalig in der Stadt Dresden und umfasst drei Richtungen. Das ist zum einen die Generation der Künstler, die in der Zeit um 1900 geboren wurden Ihre Biografie zeigt viele Brüche, nicht zuletzt durch einschneidende Situationen wie zwei Weltkriege und unterschiedliche politische Systeme, in denen sie lebten und arbeiteten. Nicht umsonst wird diese Generation auch als die »Vergessene« bezeichnet.
Die mittlere Generation der heutigen 50 bis 70 Jährigen hatte vor vielfach mit Restriktionen in der DDR-Zeit zu kämpfen. Viele dieser Künstler können nun frei arbeiten und Ausstellungsmöglichkeiten in ganz Deutschland und darüber hinaus wahrnehmen. Wichtig war und ist aber auch die Förderung junger Künstler, die hier in Dresden aufgewachsen sind und ihre Ausbildung absolvierten. Ihnen stehen alle Türen offen, sie wollen und müssen sich in einer gesamtdeutschen Kunstwelt behaupten.
Bei der im Januar stattgefundenen Eröffnung der Ausstellung wurde auch über die Zukunft der berichtet; Hoefers Nachfolger Thomas Lohse (Pressesprecher der Volksbank Dresden-Bautzen) wird die Ausstellungsreihe weiter führen. Wir wünschen alles Gute und würden uns freuen, wenn in den nächsten 90 Ausstellungen auch wieder Künstler vom Dresdner Elbhang zahlreich vertreten sind.
Dieter Hoefer
Weitere Informationen
Die Ausstellung »WIDER I SEHEN« ist noch bis zum 16. März geöffnet: Volksbank Dresden-Bautzen, Villa Eschebach (am Albertplatz)
- Montag / Mittwoch: 8.30 – 16 Uhr
- Dienstag / Donnerstag: 8.30 – 18 Uhr
- Freitag: 8.30 – 13 Uhr
Zur Ausstellung liegt ein Faltblatt über alle Künstler aus.