Viele Menschen haben das dringende Gefühl, dass es Zeit geworden ist, etwas zu tun für die Demokratie in diesem Land. Es ist Zeit für mehr Respekt – für Respekt voreinander, vor der Menschenwürde, die vom Grundgesetz unseres Landes geschützt wird. Denn dieses entstand noch unter dem direkten Eindruck der rassistischen Nazi-Diktatur, deren Verharmlosern wir entgegentreten müssen.
Wir stellen Prof. Gerhard Ehninger, Mitbürger und Nachbar in Loschwitz, vor. Er hat es jüngst geschafft, mit dem Verein »Dresden Respekt« 10.000 Dresdner an einem Sonntag vom Sofa hochzuholen (für den Kuchen blieb danach noch Zeit). Gemeinsam mit – endlich! – der Politprominenz Sachsens stellte sich der Mediziner am Pirnaischen Platz – augenzwinkernd und kämpferisch – als »Experte für gefährliche Krankheiten« vor. Wir veröffentlichen einen Vortrag, den er bei den »Hubertusburger Friedensgesprächen« hielt.
Zum bürgerschaftlichen Engagement gehört auch das Elbhangfest, dessen Zukunft gefährdet ist. Finanz-, Personal- und Komunikationsprobleme plagen den Verein im Ringen um eine Fortführung dieser Tradition. Er steht »mit dem Rücken zur Hangkante« und braucht Unterstützung. Mit der Organisation eines Benefizkonzertes gelang ein weiterer Schritt. Aber auch die Haltung der Stadt zur Förderung wird mit entscheiden, ob sich das Elbhangfest behaupten kann.
Freie Meinungsäußerung zum Elbhangfest, zu Veranstaltungen des BuchHauses Loschwitz und zum Stil unserer Beiträge findet diesmal auf zwei(!) Leserpost-Seiten statt.
Im Monat des Totengedenkens fallen Friedhofsgeschichte und Gedenkkultur ins Auge, zu der leider auch ein Nachruf auf die ersatzlos »von uns gegangene« »Bürgerinitiative Blasewitz« gehört.
Daneben lesen sich die übrigen Beiträge vielleicht anders als sonst, sie können uns aber bewusst machen, in welcher Vielfalt wir leben – ob mit Kunstwerken, findigen »Lesebuch«-Autoren, »Einheimischen und Vielheimischen«, ob neben einer »Cleiderei«, einem innovativen Konditor oder gar einem unermüdlichen Kirchturmuhr-Aufzieher.
Denn für alles gilt es, den richtigen Augenblick zu finden.
Dietrich Buschbeck / Holger Friebel