Brief der Pillnitzer Bürgerinitiative »Freier Parkeintritt« an den Oberbürgermeister und die Fraktionen des Stadtrates

Sehr geehrte Abgeordnete,
anlässlich der bevorstehenden Wahlen wenden wir uns als Bürgerinitiative »Freier Parkzutritt« im Schloss Pillnitz mit folgendem Anliegen an Sie: Am 2. 4. 2012 erfolgte auf der Basis des Beschlusses des Sächsischen Landtages die Eintrittserhebung im Schlosspark Pillnitz und die Schließung der Mehrzahl der Ein- und Ausgänge im Schloss. Wir bitten Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen, den ursprünglichen Zustand des freien Parkes wieder herzustellen.

Unserer Bürgerinitiative in Pillnitz ist dies Herzenssache. Wir leben, arbeiten, wohnen, feiern und engagieren uns hier in dieser wunderschönen Kulturlandschaft, bestehend u.a. aus Elbe, Elbwiesen, Elbinsel, Schlosspark, Weinberg mit Weinbergkirche und Burgruine mit ihren reizvollen Wege- und Blickbeziehungen. Diese Einzigartigkeit dieses Gebäude- und Landschaftensembles, welches seit Jahrhunderten frei und unentgeltlich zugänglich war, wurde von den Dresdner sehr geschätzt und angenommen.

Die Pillnitzer Kulturlandschaft hat durch die Ausgrenzung und Zerstörung des öffentlichen Wegenetzes, z.B. Besorgungs-, Geschäfts-, Schul-, Kirch- und Wanderwege, eine große Beschädigung erfahren. Ältere und behinderte Menschen sind durch unzumutbare lange Wege enorm benachteiligt. Dresdner Familien meiden in den Schließzeiten den Park.

Im Zusammenhang mit der Bewerbung Dresdens als Kulturhauptstadt bietet der gesamte Elbhang ein großes Potential an lukrativen Möglichkeiten für eine erfolgreiche Bewerbung, dazu gehört unbedingt der freie Zugang des Pillnitzer Parks, d.h. seine Einbindung in die gesamte Kulturlandschaft. Geschlossene Tore des Parks werden eine mögliche Zuerkennung wohl kaum öffnen.

Die seinerseits von Herrn Striefler (Direktor der Staatlichen Schlösser , Burgen und Gärten GmbH) und auch als Grund für die Erhebung der Eintrittsgebühren geäußerte Überbelastung des Parks ist nicht vergessen und eine für die Bürger der Stadt beleidigende Begründung. In diesem Zusammenhang steht auch seine Äußerung, dass die Erhebung politischer Wille sei. Dazu hätten wir gern eine Begründung vor den Wahlen!

Versprechungen von Landesbediensteten, die uns gegeben wurden, wie »keine Eintrittsgebühr in Pillnitz« (2005 – Beginn der Arbeitsgruppe) bis zu »keine Eintrittserhöhung« sind wohl entsprechend der Tatsachen wenig zuverlässig und wir schauen der Zukunft mit Bangen entgegen.

Wir bitten Sie mit Nachdruck, sich der Problematik Schlosspark anzunehmen und im Sinne des freien Parkzutrittes einzutreten und dies nicht nur mit Wahlversprechen, sondern auch nach der Wahl. Wir als BI und Bürger von Pillnitz sind jederzeit bereit an sinnvollen Konzepten zur Bewirtschaftung des Schlossparkes mit der Zielstellung des freien Eintritts und der Öffnung aller vor 2012 geöffneten Tore mitzuwirken.

Mit freundlichen Grüßen
BI »Freier Parkzutritt« Pillnitz

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