Die Fachgruppe Elbeschiffahrt Dresden im Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V. hat sich in zwei Petitionen an den Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden gewandt mit dem erklärten Ziel, die Sächsische Dampfschifffahrt mit der „ältesten und größten Raddampferflotte der Welt“ als zu erhaltendes Kulturgut Sachsens zu schützen.
„Neun betriebsbereite Dampfschiffe sollen für die Zukunft der Elbeschifffahrt in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben“, erklärt der Vorsitzende Lars Funke. „Diese einzigartige Flotte sichert den täglichen Einsatz der Dampfer auf den Linien von der Sächsischen Weinstraße über Dresden bis in die Sächsisch-Böhmische Schweiz hinein. Hochqualifizierte Mitarbeiter, vom Schiffsführer bis zum Dampfmaschinisten, dazu Fachkräfte auf der Werft Laubegast, garantieren einen reibungslosen Ablauf und werden auch weiterhin dringend benötigt.“
Darüber hinaus verweist die Fachgruppe Elbeschiffahrt auf die erforderliche Einbettung der Sächsischen Dampfschifffahrt in die Tourismusangebote des Freistaates. „Wir fordern daher eine klare Positionierung der politisch Verantwortlichen für den Erhalt der Flotte“, so Lars Funke.
Zugleich ruft der Vorsitzende alle Dresdenerinnen und Dresdener auf, die an die Landeshauptstadt gerichtete Petition mitzuzeichnen:
Im Zusammenhang mit der Insolvenz der Sächsischen Dampfschifffahrt hat die Fachgruppe Elbeschiffahrt in den vergangenen Wochen bereits weitere Aktivitäten zu deren Rettung unternommen. So wurden Aufkleber mit der Botschaft „Weiter dampfen!“ an die Bevölkerung verteilt und Thesen zur Zukunft der Flotte veröffentlicht.
Die Mitglieder begrüßen darüber hinaus das Konzept des Fördervereins Weiße Flotte Dresden e. V., in Verbindung mit einer Spendenaktion und einer neuen Betreibergesellschaft eine nachhaltige Lösung zum Erhalt und Weiterbetrieb der Flotte zu finden und plädieren für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Interessensvereinigungen und Verantwortungsträgern. Ihre Positionen werden vom Historikerkreis Elbeschiffahrt ausdrücklich unterstützt.
Seit 1984 begleitet die Fachgruppe Elbeschiffahrt die Arbeit der Sächsischen Dampfschifffahrt. Die Mitglieder leisteten in den 1980er Jahren 3.500 ehrenamtliche Stunden bei der Rettung und dem Wiederaufbau des von der Verschrottung bedrohten Dampfers „Diesbar“, der unter Denkmalschutz gestellt und mit seiner, in Teilen ältesten Dampfmaschine der Welt wieder in Fahrt gebracht werden konnte.
Heute betreiben die Mitglieder eine aktive Öffentlichkeitsarbeit und initiieren Veranstaltungen zur Förderung der Schifffahrt auf der Oberelbe. Im August 2020 veröffentlicht die Fachgruppe Elbeschiffahrt eine Dokumentation mit Aspekten zur Historie der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt.
Lars Funke (Kontakt per E-Mail)