Editorial Februar 2021

Unser Titelbild zeigt keinen Musiker in Quarantäne, sondern ein Selbstbildnis des Zeichners Hermann Vogel im Jahr 1878. 2021 sollte eigentlich dessen 100. Todestag Anlass sein für ein Elbhangfest-Thema rund um märchenhafte Künstler und Geschichten.

Holger Friebel

Nun steht die Zukunft des Festes in den »Virus-Sternen«, worüber wir hoffentlich im nächsten Heft Konkretes berichten können. Also bleibt uns nur das geduldige Papier für eine Würdigung dieses Künstlers. Wir »feiern« – vor einem Jahr noch unvorstellbar – nun den zweiten »Corona-Karneval« und sorgen uns, was alles von der gewohnten Kultur- und Lebensqualität »den Bach runtergeht«. Statt Feste zu inszenieren, kommt auch »Lustgärtner« Tom Roeder nur zum Nachdenken und Aufräumen. Viele andere treibt die Existenzangst um – selbst über den Nachtcafés schwebt ein Virus-Hygiene-Damokles-Schwert. Ob die Schule öffnet, muss man leider zur Zeit auch der Zeitung entnehmen.

Wir erinnern an den im Dezember verstorbenen Bühlauer Fachlehrer für Deutsch, Kunsterziehung und Sport, Werner Hirn. Für die Stunden der Kontakt­armut werden historische Aspekte zu Loschwitz, Wachwitz und dem Weißen Hirsch näher beleuchtet. Das Baugeschehen ist zum Glück noch nicht zum Stehen gekommen: Bald wird auf dem Weißen Hirsch ein neues Parkhaus entstehen – sinnigerweise auf dem Gelände des »Parkhotels« – ob das die Ortsentwickung störende Parkplatzproblem damit gelöst werden kann, bleibt fraglich.

Die »Auferstehung« des Ludwig-Richter-Hauses Malerstraße 4 verbindet Historie und Moderne. Auch dort wurden Märchen gezeichnet. Märchenhaft wird unser Hang sicher irgendwann wieder sein. Die Spurensuche von Christian Mögel findet viele märchenhafte Details von bleibender Schönheit.

Ein Fest-Thema also, das sich nachholen lässt – wenn wir wieder in Feierlaune sein dürfen.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier