Editorial November 2021

Von der Vergänglichkeit empfindlicher Filmrollen bis zu Steinplastiken für die Ewigkeit reicht das Spektrum dieses Novemberheftes.

Holger Friebel

Wir erinnern an die Aktivitäten eines Filmklubs im »Pionierpalast« Schloss Albrechtsberg – der ehemalige Leiter Siegried Thiele erzählt, dass es noch im Schuljahr 1990/91 dort 156 Arbeitsgemeinschaften mit fast 2.000 jungen Mitgliedern gab. Filmstars wie Rolf Hoppe, Dean Reed und Gojko Mitic´ kamen gern zu Besuch. Heute kann man immerhin noch für eine Gebühr ab 445 Euro im Schloss heiraten.
Beseelte Steine hat Peter Makolies geschaffen. Und seine aktuelle Ausstellung hat auch etwas mit einem Film zu tun: »Drei von vielen«, 1961 gedreht von Jürgen Böttcher über Makolies, Peter Herrmann und Peter Graf. Das gleiche System, das seinen Pionieren einen Palast gab, verbot den Künstlerfilm, bis 1990 blieb er unter Verschluss.
Der Totensonntagsmonat November legt es nahe, einen Blick auch auf unsere Gedenkkultur und besondere Grabsteine zu werfen. Cornelia Resik stellt für uns den Loschwitzer Friedhofsleiter Bernd Kopprasch vor und Christian Mögel entdeckte mit Liebe gestaltetete Grabdenkmale. Ein besonderes Gedenken gilt dem jüdischen Sozialreformer Dr. Hans Maier.
Nicht jeder glaubt an die Auferstehung des Menschen – der Elbhangfest-Verein jedoch ist überzeugt vom Auferstehen der Idee des großen Sommerfestes im nächsten Jahr und arbeitet intensiv an dessen Vorbereitung. »Gute Gründe für Fantasie« heißt das Motto des Neustarts vom 24. bis 26. Juni 2022. Jede Menge Neuigkeiten dazu erfahren Sie auf S. 6 dieser Ausgabe.
Weitere fantasievolle und fleißige Menschen stellen wir Ihnen vor: den Geiger Jörg Faßmann, den »Kastaniensammler« Eckhard Töpfer, den SED-Kritiker Ernst Donth† und die Kindergärtnerin Gabriele Winkler.

Veröffentlicht unter Allgemein, Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier