Wir erinnern …

Wir erinnern …

an den russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski
und an Chemiker Dr. Wolfgang Tunger

… nachträglich an den 200. Geburtstag des russischen Schriftstellers FJODOR DOSTOJEWSKI (1821 – 1881) unlängst am 11. November. Eine Straße in Loschwitz trägt bekanntlich den Namen des berühmten Literaten dank einer einst naheliegenden Umbenennung. Das vorausgegangene Straßenschild war seit 1926 dem vormaligen sächsischen Kriegsminister und Generaloberst Freiherr Max von Hausen (1846-1922) gewidmet gewesen, der sich in sächsisch-preußischen Diensten »bewährt« hatte. Trotz familiärer Spuren, die er in Loschwitz hinterließ, war die 1946 erfolgte Umbenennung wohl seiner militärisch-großbürgerlichen Aura geschuldet, während Dostojewski – nicht nur seiner russischen Herkunft wegen – künftig in jeden (Loschwitzer) Bücherschrank gehören sollte (ähnlich wie der damals gleichzeitig geehrte Tolstoi).
Der Wachwitzer Autor Peter Biele (s. EHK Nov. 2021, S. 30) schrieb 1971 für den seinerzeitigen »Kultursender« Radio DDR II ein eindrucksvolles Dostojewski-St.Petersburg-Leningrad-Hörspiel, das anlässlich des 200. Dostojewski-Geburtstages von Deutschlandfunk KULTUR (am 13. 11.) erneut gesendet wurde (und von Insidern tunlichst auch via Audiothek nachgehört werden kann).


… an den am 30. Oktober verstorbenen »Fachchemiker der Medizin« Dr. WOLFGANG TUNGER (1931 – 2021); noch in unserer Märzausgabe 2021 konnten wir ihm zum 90. Geburtstsag gratulieren.

Wolfgang Tunger
Foto: privat


Als EHK-Gastautor hat er wiederholt seine Kenntnisse und sorgfältig recherchierten Erinnerungen weitergegeben, vorzugsweise sein Spezialwissen über das Loschwitzer Revier zwischen der Schillerstraße (wo sein Elternhaus stand) und dem Körnerweg. Dem Ortsverein Loschwitz/Wachwitz war er zudem als großzügiger Sponsor verbunden. Das hinderte ihn aber nicht daran, sich in seiner ostbrandenburgischen Wahlheimat Wriezen / Oderberg (hier leitete er über Jahre dank seiner Spezialkenntnisse als Chemiker, nicht als Mediziner das dortige Krankenhaus) zu engagieren und zu Hause zu fühlen. Neben dem zeitweiligen Vorsitz der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wriezen widmete er sich dort vielen kulturellen und kommunalen Aktivitäten. Er initiierte nicht nur die „Wriezener Musikabende“, sondern bereicherte mehrfach den „Bad Freienwalder Heimatkalender“ mit seinen Beiträgen. Gewiss sind die Wurzeln seines beispielhaften (über-)regionalen Engagements mit seiner hiesigen Herkunft und oftmaligen Elbhang-Präsenz zu erklären, hier ließ er sich immer wieder inspirieren. Er setzte sich nicht einfach zur Ruhe … . Aber nun ruht er seit dem 27. November auf dem Waldfriedhof Eichenhain in Bad Freienwalde an der Oder.

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