Das Elbhangfest war erfolgreich (siehe Seite 4) und die Planungen für das nächste Jahr beginnen. Die zum Thema des Festes konzipierte Ausstellung des Ortsvereins Loschwitz-Wachwitz »Gute Gründe im Elbhang« in den Pillnitzer Heckengärten zeigte die Schönheit der rechtselbischen Täler und ihre Besonderheiten. Sie erzeugte viel Aufmerksamkeit, war aber nur vier Tage zu sehen. Derzeit laufen Planungen, sie nochmals im September in Loschwitz zu zeigen. Ein Quelle für diese Ausstellung waren auch die Beiträge aus der Serie »Gute Gründe«, die im Elbhang-Kurier seit Januar monatlich folgen.
In dieser Ausgabe stellt Mareile Flatt-Baier den linkselbischen Landgraben vor (siehe Seite 20) – der natürlich kein wirklicher Grund ist, aber dennoch einen Bach in die Elbe leitet. Dieser ist, wie alle Quellen und Bäche am Hang, jetzt, Ende Juli 2022, ausgetrocknet. Eine beispiellose Dürre bis tief in die Böden setzt der Natur zu. Vor 20 Jahren, im August 2002, waren diese rechtselbischen Bäche reißende Ströme, die große Steine nach unten wälzten. Es folgte das größte Hochwasser der Elbe nach über 100 Jahren. Welche Gegensätze! Für die betroffenen Menschen an der Elbe waren die Hochwasser-Katastrophen von 2002 und 2013 schlimmer – für die Natur ist es die Trockenheit, die nun schon fast regelmäßig auftritt.
Derweil gewann Dirk Hilbert die Wahl zum Oberbürgermeister. Klimafreundliche Konzepte für die Stadt waren bisher nicht seine Stärke. Es ist nicht zu erwarten, dass die Innenstadt vom Verkehr befreit wird, wie in London oder Fahrräder überall Vorrang haben, wie in Kopenhagen. Aber er ist ein großer Verfechter der Sanierung des Fernsehturms, dessen Planungsbeginn jetzt bekanntgeben wurde (siehe Seite 7).
Die Stadt sendet ein widersprüchliches Signal bei all den weltpolitischen Problemen. Das Gute am noch sehr umstrittenen Verkehrskonzept ist, dass auch die Wanderwege zum Turm saniert werden sollen. Dass auch der Keppgrund wieder begehbar wird, versprach Dirk Hilbert zum Elbhangfest.
Vier Vereine vom Elbhang und das Carl-Maria-von-Weber-Museum wollen dem Nachdruck verleihen und gründeten eine Bürgerinitiative (siehe Seite 21). Vielleicht können wir 2026, zum 200. Todestag von Weber, vom sanierten Weber-Museum wieder offiziell durch den Keppgrund laufen, um auf dem Fernsehturm einen Café zu trinken. Der Rückweg würde über die derzeit noch gesperrte Preßgasse in Wachwitz führen.