Ausstellung »Gute Gründe« kommt nach Loschwitz

Eröffnung am 30. September, ab 17 Uhr im Stadtbezirksamt – Katalogbuch erscheint

Die Gründe-Ausstellung des Ortsvereins Loschwitz-Wachwitz wird vom 30. September bis 30. Oktober in Loschwitz gezeigt. Mit Unterstützung des Stadtbezirksamtes, der Kirchgemeinde, des Leonhardi-Museums und privater Grundstückseigentümer wird sie von Vereinsmitgliedern ehrenamtlich aufgebaut und am 30. September, 18 Uhr, festlich eröffnet. Zu sehen sein werden insgesamt 75 Bild- und Texttafeln open-air direkt im Loschwitzgrund – zwischen dem Außengelände des Kirchgemeindehauses Loschwitz (Grundstraße 36) und dem Dorfplatz an der »Senfbüchse« – sowie am und im Stadtbezirksamt. Jeweils am Anfang und Ende der Ausstellung werden Flyer mit einem Orientierungsplan bereitgestellt.

Ausstellung »Gute Gründe«,
Foto: Holger Friebel

Katalog-Buch zur Ausstellung entsteht

Buch »Gute Gründe im Dresdner Elbhang«

Der Ortsverein Loschwitz-Wachwitz hat beschlossen, zur dauerhaften Bewahrung der Ausstellung dazu ein kleines Katalog-Buch in Zusammenarbeit mit dem Elbhang-Kurier-Verlag herzustellen, das noch 2022 erscheinen soll. Das Buch wird auch ermöglicht durch die Unterstützung von Berndt Dietze/Baywobau Dresden und die Spende von John Scheller/EDEKA – siehe S. 4. Der Verkaufspreis für das Buch wird 20 Euro betragen. Ein Spendenanteil von jeweils 2 Euro soll in eine Bürger-Plakat-Aktion »Rettet den Keppgrund« fließen. Das Buch wird hoffentlich noch im Rahmen der Laufzeit der Ausstellung vorgestellt werden können.

Beliebter Wanderweg schon seit 12 Jahren gesperrt 

Seit 2010 ist der Weg durchs Tal gesperrt und für den Besucherverkehr offiziell geschlossen. Aufgrund des desolaten baulichen Zustandes der Treppenanlage und der Stützmauer in Höhe der Keppmühle ist er nicht mehr verkehrssicher. Bis heute existieren keine Planungen und keine Finanzierungsgrundlage für eine Sanierung. Ortsverein Loschwitz-Wachwitz, IG Weinbergkirche, Elbhangfest e. V., Ortsverein Pillnitz und Carl-Maria-von-Weber-Museum wandten sich im März 2022 mit einem gemeinsam verfassten Brief an den Oberbürgermeister – bisher ohne schriftliche Antwort, aber mit ermutigenden mündlichen Signalen. 

Dr. Romy Donath, Leiterin des Carl-Maria-von-Weber-Museum Dresden-Hosterwitz, verweist auf die kulturgeschichtliche Bedeutung des Keppgrundes: »Der Keppgrund in Hosterwitz bei Pillnitz gehört zu den schönsten Gründen der Dresdner Elbhänge. Bereits im 18. Jahrhundert wurde das urige Tal mit dem ›Poetenweg‹, der durch Graf Marcolini geschaffen wurde, zu einem beliebten Ausflugsziel für die Dresdner und die in Pillnitz residierende Königsfamilie. Zahlreiche Maler verewigten die Keppmühle; der Komponist Carl Maria von Weber soll hier Inspiration für seinen ›Freischütz‹ gefunden haben und Wagner wandelte auf den Spuren Webers im Keppgrund.« 

Peter Rösel übernimmt Schirmherrschaft

Der Dresdner Pianist Peter Rösel übernimmt die Schirmherrschaft für Bürgerinitiative »Rettet den Keppgrund«. Er lebte mit seiner Familie viele Jahre in Hosterwitz, ganz in der Nähe des Keppgrundes.

Peter Rösel,
Foto: Wolfgang Schmidt

Ziel der Bürgerinitiative »Rettet den Keppgrund« ist die Wiederherstellung von Treppen, Brücken und Wegen, um das geschichtsträchtige Tal wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Später könnte ein neuer Poetenweg mit Klangstationen entstehen, die an die berühmten Gäste des Tales erinnern und einen Eindruck von der Musik vermitteln, für die die einmalige Natur des Grundes eine Inspirationsquelle war. 

Die Bürgerinitiative konnte für dieses Anliegen als Schirmherrn den in Loschwitz wohnenden Pianisten Peter Rösel gewinnen. Er steht Webers Klaviermusik sehr nahe und war häufig als Künstler oder Besucher im Webermuseum. Mit seiner Familie wohnte er bis 1990 viele Jahre schräg gegenüber – an der Dresdner Straße, ganz in der Nähe des Keppgrundes und -baches, wo seine Kinder gern spielten. 

Die Bürgerinitiative wird sich demnächst treffen und über weitere Schritte beraten.

Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, BI »Rettet den Keppgrund«