Kleines Gedenkblatt für einen »Lo-Lex«-Mitautor
Als die Buchinitiatoren (M. Griebel, O.-R. Wenzel, H. Friebel. J. Frohse) der »Ortsgeschichte Loschwitz 1315 – 2015« einen Autor für den einführenden Essay suchten, konnten sie keinen Besseren finden als den gebürtigen Dresdner Kunsthistoriker, Kunstkritiker, Dichter und Publizisten Dieter Hoffmann. »Loschwitz als Kunst- und Künstlerort« überschrieb er seinen Beitrag (Seiten 26 bis 41) und verlieh so dem seinerzeitigen Jubiläumswerk (1.053 Seiten) eine besondere Prägung. Da war der Autor bereits »80«, lebte aber inzwischen mit seiner Frau am »fränkisch-bukolischen« Ruhesitz.
Eigentlich gehört er noch immer nach Dresden, wo er am 2. August 1934, also vor nunmehr 90 Jahren, geboren wurde. Er war zwar kein „eingeborener“ oder zugezogener Elbhängler, aber er wusste, wovon er im besagten Eingangskapitel schrieb. Hatte er doch seine Jugend- und Studienjahre bis 1957 in Dresden erlebt. Dann verließ er die damalige DDR, um sich in der Bundesrepublik beruflich und ästhetisch entfalten – und (1964) seine aus sächsischem Adel stammende Frau Ilka von Tümpling (1935 – 2012) heiraten – zu können.
Aber ungeachtet seiner alsbaldigen Aufstiegserfolge (Redakteur, Ordentliches Akademiemitglied, Poetikdozentur, Ausstellungstätigkeit, Autorenschaft etc.) unterbrach er nie seine Dresdner Bindungen, von denen vorwiegend in der seinerzeitigen Tageszeitung »DIE UNION« (später DNN) zu lesen war. Als er sich 1995 »aufs Land« zurückzog (nach Ebersbrunn in Unterfranken), war er – nicht nur im Dresdner Feuilleton – ein bekannter Mann und Schreiber, der sogar 2001 den hier vergebenen »Arras-Preis für Kunst und Kultur in Dresden« erhielt; auch angesichts der Meisterschaft seiner schriftlichen Ausdrucksmöglichkeiten, die noch von der „Kunst der freien Rede“ bei seinen zahlreichen Auftritten übertroffen wurde.
Kontakt zu seiner Heimatstadt hat er immer gehalten – die Lo-Lex-Besitzer und -Leser dürfen das nachempfinden und resümierend darüber nachdenken, dass auch Dieter Hoffmann in Anbetracht seines frühen Weggangs aus Dresden irgendwie in die »DDR-Verlustgeschichte« eingegangen ist.