Editorial August 2024

Die Kegler grüßen »Gut Holz«, weil die Kegel und Kugeln aus sehr hartem Holz sein müssen, um die Belastung auszuhalten. Unser »Holz-Kurier« zeigt viele Facetten dieses natürlichen Werkstoffs.

Holger Friebel

Vorher möchte ich auf etwas ganz und gar nicht »Hölzernes« eingehen – das Elbhangfest. Die Nachlese (Seite 24) zeigt einen kleinen Ausschnitt. Wir erlebten viele glückliche Gäste, die das eintrittsfreie Konzept begrüßten. Für die ehrenamtlichen Organisatoren war es dagegen viel anstrengender als früher. Deshalb geht auch an dieser Stelle ein großer Dank an das Team des Festausschusses und die vielen beteiligten Anwohner, die dieses kulturvolle, harmonische Fest ermöglichten.

Viele weitere Vereinsaktivitäten haben dagegen etwas mit Holz zu tun: Eine ortsgeschichtliche Ausstellung wandert von Holzstützen auf Buch-Papier, das Brunnenhaus im Wachwitzgrund hat ein neues Holzdach.

Für diesen Holz-Kurier entdecken wir italienische Intarsien in Striesen, die Spuren früherer Holzhäuser-Massenproduzenten und ein Sägewerk in Hosterwitz. Wir stellen das Dorf Borsberg vor, benannt nach einem »Berg am Kiefernwald«.

Im hölzernen chinesischen Pavillon kümmert sich Angelika Böhm um Kultur. Der Sammler Frank Kühne stellt das »Kieselholz« vor – die Metamorphose von Holz zu Stein. Der Genießer Christian Müller findet das Holz im Wein – vom Barrique-Fass.

Damit in die Sanierungsabsichten für den Keppgrund nicht der Holzwurm eindringt, braucht es jetzt endlich – 14 Jahre dauert die Sperrung inzwischen an – ein Budget im Stadthaushalt. Nur mit Holzstützen hält das Museum im Haus des ehemaligen Keppgrundbesuchers Weber Gäste aus – die Wiedereröffnung im großen Weber-Jubiläumsjahr 2026 ist ungewiss (Seite 9).

Künstlerischen Umgang mit Holz pflegt Reinhard Pontius. Kunstreiche Ausstellungstipps gelten »Hilde und Palucca« im Kleinbauernmuseum Reitzendorf sowie der Sonderausstellung über den Monumental- maler Ludwig von Hofmann im Schlossmuseum Pillnitz.

Der Unkenruf »Hier geht alles den Bach runter« trifft auf den Elbhang keineswegs zu. Ob er etwas mit Flößerei zu tun hat, ist unklar – wir schildern die Geschichte dieses historischen Holztransportes, der auf der Elbe bis 1948 betrieben wurde. – Gut Holz!

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier