Diese Ausgabe erscheint kurz vor den Wahlen zum Sächsischen Landtag. Auch die Redaktion bangt um den Ausgang. Nur in einer freien Demokratie können wir eine Zeitschrift herausgeben. Auch wenn wir keine thematischen Beiträge zur Wahl haben, zeigt sich in einigen Artikeln die Situation unserer in zähe Jahre gekommenen Demokratie.
Rainer Petrovsky gründete mit Freunden ein eigenes Theater, das heute im »Bräustübel« am Körnerplatz zu Hause ist und ohne Zuschüsse auskommen muss. Nach seiner Meinung muss sich im Land etwas ändern. Er lädt jetzt zu Matineen, zu Diskussionsveranstaltungen, in sein Theater ein (S. 3).
Vor 30 Jahren – wo ist die Zeit hin? – wurde die wieder aufgebaute Loschwitzer Kirche geweiht. Das gelang durch bei- spielloses Engagement vieler Beteiligter, was sich auch auf die Baukosten von nicht einmal fünf Millionen DM auswirkte. Auf meine Frage, ob ein solches Projekt heute möglich wäre, antwortete Dietmar Selunka: »Auf gar keinen Fall« (S. 4).
Nur eine große Wahlveranstaltung gab es am Elbhang, die von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in der Weinbergkirche Pillnitz organisiert wurde. Neben weiteren von Parteien organisierten Gesprächsrunden gab es in Hosterwitz wieder einen Runden Tisch. Wir sollten die Erfahrungen von 1989 jetzt nutzen, war die Meinungder Runde (S. 11).
Es gibt auch positive Entwicklungen: Nachdem die Schule in Niederpoyritz 2000 geschlossen werden musste, setzten sich wenige Kommunalpolitiker konsequent für die Neuetablierung dieses Schulstandortes ein – mit Erfolg. Jetzt konnte die Einweihung gefeiert werden (S. 35). Und das Grab von Caspar David Friedrich auf dem Johannesfriedhof war kaum mehr zu
erkennen. Die Ilse-Bähnert-Stif-tung ließ es restaurieren und der Restaurator Dirk Böhme gestaltete ein Denkmal dafür. (S. 15).