Leserpost von Horst Milde: Umwelt-Katastrophen ohne Abgasalarm

In dem Geschichtsbuch รผber Dresden von M. B. Lindau von 1859, Seiten 414 โ€“ 417, finden sich folgende Merkwรผrdigkeitenโ€ฆ

Am 16. April 1540 ging ein Hagelwetter mit SchloรŸen in der GrรถรŸe von Hรผhnereiern nieder und richtete an Gebรคuden wie am Getreide groรŸen Schaden an. 1524 schรคdigten harte Frรผhlingsfrรถste (zu Pfingsten und Trinitatis, Mitte Mai) ebenso die Saaten.

Am 15. August 1501 fรผgte ein Elbhochwasser groรŸe Schรคden zu und von der Brรผcke konnte man mit der Hand ins Wasser fassen. ร„hnliches geschah 1518 und 1531. Auf jenes Unwetter folgte eine 19 Wochen dauernde Dรผrre und lieรŸ die Felder verdorren. Waldbrรคnde entstanden und sogar Schindeldรคcher entzรผndeten sich von selbst. Danach suchte man Schuldige und glaubte, sie in Abdeckern und Kafillern gefunden zu haben. Einige wurden in Dresden, MeiรŸen, Dรถbeln, Wurzen und Eilenburg mit Tod auf dem Scheiterhaufen bestraft.

Sowohl danach wie bis ins 19. Jahrhundert ereigneten sich รคhnliche Witterungsanomalien. Je spรคter umso weniger suchte man Schuldige sondern belieรŸ es bei der Feststellung, dass die Natur sich weder voraus sehen oder behindern lรคsst.

Horst Milde