Editorial Februar 2005

Drei Themen bewegen gegenwärtig viele Dresdner: 60. Jahrestag der Zerstörung, Eintritt für den Pillnitzer Schlossgarten, Bürgerentscheid zur Waldschlösschen-Brücke. Wir widmen uns ihnen in diesem Heft.

Dieter Fischer

Dieter Fischer

Auch 60 Jahre nach der Zerstörung Dresdens bewegen uns die Einzelschicksale sowie Verlauf und Ausmaß der Angriffe. Die Elbhang-Dörfer waren oft erste Fluchtziele aus der im Feuersturm erstickenden Innenstadt. Den offiziellen Gedenkveranstaltungen am 13. Februar sehen die Dresdner eher mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum Eklat kam es bereits im Vorfeld im Sächsischen Landtag: Die NPD-Vertreter brüskierten erneut die Politiker der anderen Parteien – und damit uns alle.

Anfang Januar informierte die Sächsische Schlösser- und Gärten-Verwaltung, dass Eintritt für den Pillnitzer Schlossgarten beschlossene Sache sei. Nach anderen Äußerungen soll das Kabinett der Sächsischen Staats­regierung im ersten Quartal darüber entscheiden. Die Ent­rüstung ist groß. Vor allem bei den Anwohnern sowie den vielen Liebhabern des Schlossgartens entsteht das Gefühl, damit wesentlicher Bewegungs-, Freiheits- und Mitspracherechte beraubt zu werden. „Pillnitz gehört zu Dresden, wie die Luft zum Atmen!“ wird zutreffend in einem der vielen Leserbriefe dieser Tage gesagt.

Für den 27. Februar ist zum Bürgerentscheid über den Bau der Waldschlösschen-Brücke aufgerufen. Wir stellen die wichtigs­ten Fakten für Sie zusammen, Argumente für den Bau können wir beim besten Willen nicht finden. – Die veranschlagten Kosten von reichlich 150 Millionen Euro würden ausreichen, um den Pillnitzer Schlossgarten 75 Jahre lang mit 2 Millionen Euro auszustatten!

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier