Der November ist (mal abgesehen vom 11.11.) traditionell vom Gedenken und Erinnern geprägt, so auch manche Seite dieses Heftes.
Dietrich Buschbeck
Doch zahlreichen Lesern dürften bereits im Oktober Erinnerungen „hochgekommen“ sein, als sie mit der vielbesprochenen „Turm“-Verfilmung konfrontiert wurden. Eines ist gewiss: Der Weiße Hirsch, sein bürgerliches Umfeld und die Dresdner Wende- und Vorwendezeit waren – zumindest für einige Tage – Gegenstand des öffentlichen Bewusstseins. Und wir Elbhängler können sagen „wir sind dabei gewesen“, zumal der Text für die Landtagsfestrede zum „Tag der deutschen Einheit“ auf dem Weißen Hirsch formuliert wurde. Und der lokale Nebeneffekt: Das fast vergessene „Parkhotel Weißer Hirsch“ avancierte als herausgeputztes Filmpremieren-Theater mit rotem Teppich zum „Kurhaus Bad Weißer Hirsch“, und das ganz vergessene Hotel Demnitz mutierte plötzlich per „public viewing à la littérature“ mit dem „Turm“-Film und der KulturHaus-Loschwitz-Initiative zum kulturvollen Anziehungspunkt. MDR FIGARO tat außerdem mit neun „Schwebebahn“-Lesungen (Tellkamp/ Sylvester Groth) ein Übriges, das Dresdner (Selbst-)Bewusstsein anzugehen.
Ein bisschen Bewusstseinsbildung versucht auch diese EHK-Ausgabe: Jüdische Biografien in Dresden – Nachhaltige (Dorf-)Schulstrukturen – Bürgerunmut über vernachlässigte Elbradwege und Feuerwehrzufahrten – Pädagogische Tugenden am heimischen Klavier und in der Turnhalle – Erinnerung an einen charismatischen Oberbürgermeister … Wer Ohren hat, zu hören, der höre – und lese zwischen den Zeilen … auch auf der EHK-Internetseite.
Mit der „Besonderen Fotografie dieses Heftes gratulieren wir herzlich Jürgen Frohse zum 50. Geburtstag – siehe Seite 11.
