Ein ganzes Jahr für Richard Wagner.
Seiner schweren Musik will das Elbhangfest mit „Wagner leicht“ begegnen. Dazu wird das Festgelände erstmals bis nach Graupa erweitert. In Loschwitz wird man daran erinnern, dass Wagner als Kind Sommergast in einem bisher wenig beachteten Haus auf der Grundstraße war und in Blasewitz, dass er die Kreuzschule besuchte. Eine spannende Frage wird, ob das Elbhangfest oder auch wir als lokale Zeitschrift die ganz sicher aufkeimenden Diskussionen um den polarisierenden, antisemitischen Wagner ausblenden wollen. Die Rassenpolitik der Nazis, die Wagner nur zu gern für sich vereinnahmten, war auch für viele Familien am Elbhang folgenschwer, was noch viel zu wenig erforscht ist. Aber auch deren politische Gegner wurden in der „antifaschistischen“ DDR nicht automatisch geehrt. Der Beitrag von Sieghart Pietzsch über den Friseur Richard Böhm ist ein seltenes Zeugnis über das schwere Leben eines Unangepassten in zwei Diktaturen.