Editorial Juli 2013

Ihre Majestät, die Elbe, zeigte uns wieder ihre Macht und lehrte uns das Fürchten. Jeder Betroffene hat wohl jetzt verstanden, dass die Jahrhunderte kürzer werden und wir das Wasser nicht das letzte Mal in unseren Häusern hatten.

Jürgen Frohse

Jürgen Frohse

Eine Taktik aus Demut und defensiver Verteidigung ist im modernen Leben unserer Zeit eigentlich nicht vorgesehen – die Elbe zwingt sie uns jetzt auf.

Besonnen gingen viele Betroffene des Hochwassers mit dieser Katastrophe um, und durch enormen Fleiß konnten viele Schäden vermieden werden. Bei den materiellen Verlusten hat diese Flut dadurch bei weitem nicht das Ausmaß von 2002. Es gibt aber auch Härtefälle. Alte Leute, Kranke oder Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen konnten die Situation kaum meistern. Die Gaststätten, Geschäfte und Sportvereine haben zu kämpfen. Aber auch Gartenbesitzer stehen vor Schlammwüsten.

Es gab viele fleißige Helfer, und die Kirchgemeinden Loschwitz und Hosterwitz, die Ortsvereine und der Elbhangfestverein starteten eine Spendenaktion. Die einzelnen Schadensfälle sind in diesem Jahr jedoch sehr unterschiedlich zu bewerten. Sie können uns jedoch vertrauen, dass wir gemeinsam Kriterien finden, um den wirklich Hilfebedürftigen die Mittel zukommen zu lassen.

Das Elbhangfest fand dennoch, mit vielen „Spielplanänderungen“, statt. Als hätte der Verein nicht schon genug mit der Organisation zu tun – die Verwaltung von Schlösser und Gärten Pillnitz legte noch extra große Steine in den Weg. Die Entscheidung der Mitgliederversammlung, sich nicht erpressen zu lassen, ist wegweisend.

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